Arbeit, Familie, Kinder, finanzielle Sorgen: Sechs von zehn Deutschen empfinden ihr Leben als stressig, jeder Fünfte steht sogar unter Dauerdruck. Und zwei Drittel glauben, dass der Stress heute größer ist als vor 15 oder 20 Jahren. Das geht aus einer gestern vorgestellten repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse hervor. Mit 63 Prozent fühlen sich weit mehr Frauen als Männer (52 Prozent) häufig unter Druck. Besonders betroffen sind Menschen zwischen Mitte 30 und Mitte 40, die Kind, Karriere, Hausbau und die Betreuung ihrer Eltern unter einen Hut bekommen müssen. In dieser Altersgruppe empfinden acht von zehn Menschen ihr Leben als anstrengend. Diese Generation sei daher besonders anfällig für psychische Erkrankungen, hieß es. Insgesamt gilt: Gestresste Menschen haben gegenüber entspannten ein fast vier Mal höheres Riskio für seelische Beschwerden.

Was die Studie ebenfalls zeigt: In Norddeutschland berichten deutlich weniger Menschen von Stress als im Süden der Republik. Den meisten Druck verspüren demnach die Baden-Württemberger. Direkt dahinter folgen Bayern, Hessen, Rheinland-Pfälzer und Saarländer, wo jeweils 62 von 100 Befragten betroffen sind. Mehr als jeder Zweite hat hierzulande zudem das Gefühl, dass sein Leben in den vergangenen drei Jahren stressiger geworden ist.

Sorgen macht der Krankenkasse die Zahl derer, die Stress mit Alkohol zu kompensieren versuchen. Dazu neigen der Befragung zufolge 40 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen. Viel häufiger als in anderen Regionen Deutschlands trinken Saarländer zur Entspannung ein Glas Wein oder Bier (42 Prozent). Trotz Stress und Druck sind 55 Prozent der Saarländer mit ihrer Lebenssituation insgesamt zufrieden und liegen auch damit über dem Bundesschnitt von 48 Prozent. > , Interview