Daten-Skandal der Bahn kostet Manager den Job

Berlin. Die Deutsche Bahn zieht harte Konsequenzen aus ihrer Daten-Affäre. Nach dem Sturz des langjährigen Konzernchefs Hartmut Mehdorn trennt sich das Unternehmen nun von drei weiteren Top-Managern

Berlin. Die Deutsche Bahn zieht harte Konsequenzen aus ihrer Daten-Affäre. Nach dem Sturz des langjährigen Konzernchefs Hartmut Mehdorn trennt sich das Unternehmen nun von drei weiteren Top-Managern. Bereits zum Monatsende müssen die Vorstände der Transporttochter DB Mobility Logistics, Margret Suckale (Foto: ddp) und Norbert Bensel (Foto: dpa), sowie der Politik-Vorstand der Bahn, Otto Wiesheu (Foto: ddp), ihre Posten räumen. Zudem verlassen drei weitere Führungskräfte umgehend den Konzern: die Leiter der Revisions- und der Sicherheitsabteilung sowie der Anti-Korruptionsbeauftragte. Diese Abteilungen standen im Zentrum der Affäre um den Abgleich von Daten und des E-Mail-Verkehrs von bis zu 170 000 Bahn-Beschäftigten. "Mehr als zwei Dutzend" weitere Mitarbeiter müssen nach Angaben des Unternehmens ebenfalls gehen.

Nach Ansicht der Sonderermittler in dem Daten-Skandal wurde bei der Bahn "seit Jahren wiederholt und breitflächig" gegen Gesetze zum Datenschutz und zum Schutz der Mitarbeiter sowie gegen interne Regeln verstoßen. In Einzelfällen sei der Sachverhalt auch strafrechtlich relevant, teilte Aufsichtsratschef Werner Müller gestern mit. Die Erkenntnisse würden der Staatsanwaltschaft und den Datenschutzbehörden übergeben. Der neue Konzernchef Rüdiger Grube entschuldigte sich bei den Beschäftigten für "Verfehlungen der Vergangenheit". Er werde sich persönlich für eine moralische Wiedergutmachung einsetzen.

Suckale und Bensel bekommen vertragsgemäß noch zwei Jahresgehälter. Bei Wiesheu sei es "etwas weniger", weil sein Vertrag bereits 2010 ende, sagte Müller. Er betonte, man werfe keinem der drei ein "aktives persönliches Fehlverhalten" vor. Daher werde nicht über Schadenersatzforderungen nachgedacht. und Meinung dpa/afp

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