Das Unwort des Jahres heißt "betriebsratsverseucht"

Frankfurt. Der Ausdruck "betriebsratsverseucht" ist das Unwort des Jahres 2009. Das gab eine Jury aus Sprach-Experten gestern bekannt. Zur Begründung hieß es, die Wahrnehmung von Arbeitnehmer-Interessen als Seuche zu bezeichnen, sei "ein Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen"

Frankfurt. Der Ausdruck "betriebsratsverseucht" ist das Unwort des Jahres 2009. Das gab eine Jury aus Sprach-Experten gestern bekannt. Zur Begründung hieß es, die Wahrnehmung von Arbeitnehmer-Interessen als Seuche zu bezeichnen, sei "ein Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen". Das Wort wurde über Vorgänge bei einer Baumarkt-Kette von dort tätigen Abteilungsleitern verwendet. Auf Platz zwei landete diesmal der Begriff "Flüchtlingsbekämpfung", den Kanzlerin Merkel bei einer Rede verwendete - ein "dramatischer sprachlicher Fehlgriff", urteilten die Experten. Auf Platz drei setzten sie "intelligente Wirksysteme", die Bezeichnung von Rüstungskonzernen für hoch entwickelte Munitionsarten. Die Jury hatte insgesamt 982 Vorschläge erhalten. Es war die 19. Wahl eines Unworts. In den vergangenen Jahren hatten "notleidende Banken", "Herdprämie" und "freiwillige Ausreise" das Rennen gemacht. kna/dpa/ddp

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