CDU bleibt auf Kurs gegen die Homo-Ehe

Berlin/Saarbrücken · Eine Zustimmung der CDU zur Gleichstellung Homosexueller bei der Ehe rückt in die Ferne. In Berlin stellten sich die Mitglieder in einer Befragung hinter die kritische Haltung. Die Saar-CDU wirbt für eine offene Debatte.

Die Führung der Bundes-CDU hat gestern für ihre kritische Haltung zur Gleichstellung Homosexueller bei der Ehe Rückenwind von der Parteibasis erhalten. Bei einem mit Spannung erwarteten Mitgliedervotum des Berliner Landesverbandes sprachen sich 45 Prozent klar, sieben Prozent "eher" gegen die volle Ehe für Homosexuelle aus. Nur 35 Prozent waren dafür, wie CDU-Landeschef Frank Henkel gestern mitteilte. 40 Prozent der rund 12 500 Berliner Christdemokraten hatten sich an der Befragung beteiligt. In der Gesamtbevölkerung hatten sich zuletzt rund zwei Drittel für die Homo-Ehe ausgesprochen. Die Berliner CDU-Mitglieder folgten aber ihrer Bundeschefin Angela Merkel. Diese hatte 2013 erklärt, sie werde sich nicht für die Ehe für alle einsetzen.

Den Ausschlag gaben beim Berliner Votum die über 60-Jährigen, die zu 56 Prozent die Homo-Ehe klar ablehnten. Von den 16- bis 29-Jährigen sprachen sich aber 61 Prozent "voll und ganz" dafür aus.

Der Generalsekretär der CDU Saar, Roland Theis , sprach auf SZ-Anfrage von einem "interessanten Ergebnis", das die Lebendigkeit dieser Debatte in der CDU zeige. "Gerade wenn Meinungen auseinander gehen, sind Toleranz und ein respektvoller Umgang gegenüber der Position des anders Denkenden wichtig", so Theis. Derweil bekräftige Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) ihre Ablehnung des Adoptionsrechts für Homo-Paare. "Bei Adoptionen geht es um das Kind", sagte sie der "Wirtschaftswoche". Kinder brauchten Frauen und Männer als Bezugsperson. Im Juni hatte Kramp-Karrenbauer mit Kritik an der Homo-Ehe für Wirbel gesorgt. > , Meinung

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