Eingriff ohne Betäubung Ferkel-Kastrationen: Länder lehnen neue Frist ab

Berlin · (dpa/gda) Der Bundesrat hat eine Verschiebung des Verbots der Kastration von Ferkeln ohne Betäubung abgelehnt. In der Länderkammer fanden Initiativen, die bisherige Praxis noch bis Ende 2020 oder sogar Ende 2023 zu ermöglichen, am Freitag keine Mehrheit.

Auch das Saarland und Rheinland-Pfalz stimmten gegen alle Anträge, die eine Fristverlängerung vorsahen. Tierschützer begrüßten die Entscheidung der Länder, der Bauernverband protestierte scharf. Aus der Union wurden Forderungen laut, wegen drohender Probleme für viele Schweinehalter noch im Bundestag eine Verschiebung zu erreichen. Andernfalls tritt das Verbot zum 1. Januar 2019 in Kraft.

In Deutschland werden Millionen Ferkel wenige Tage nach der Geburt ohne Betäubung kastriert. Diese Methode soll vermeiden, dass Fleisch von Ebern eine strengen Geruch und Beigeschmack bekommt.

Die Länderkammer beschäftigte sich am Freitag außerdem mit Selbsttests auf eine HIV-Infektion. Die sollen künftig leichter erhältlich sein. Der Bundesrat stimmte am Freitag der Aufhebung von Beschränkungen zu.

Auf der Tagesordnung stand unter anderem auch die Entlastung von Familien um insgesamt knapp zehn Milliarden Euro. Die Länderkammer stimmte dem Vorhaben der Bundesregierung zu. Ab Juli 2019 soll es 204 Euro und damit zehn Euro mehr Kindergeld im Monat geben. Zudem steigen der Kinder- und der Steuer-Grundfreibetrag.

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