Folter und Verschleppung Bericht: Türkei entführt im Ausland Gülenisten

Istanbul · Alles im Auftrag von Recep Tayyip Erdogan: Das ZDF-Magazin „Frontal 21“, das Recherchezentrum „Correctiv“ und mehrere internationale Medien berichten über staatlich angeordnete Entführungen von angeblichen Staatsfeinden der Türkei aus anderen Ländern.

Auch Foltervorwürfe werden laut. Zwei innerhalb der Türkei entführte Männer erzählen für den Report mit dem Titel „Black Sites Turkey“ von angeblichen geheimen Folterstätten mitten in der Türkei. Die Betroffenen des „Entführungsprogrammes“ sind demnach vor allem Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen, den die Türkei für den Putschversuch von 2016 verantwortlich macht. Neu sind die Berichte von den „Rückführungen“ angeblicher Staatsfeinde aus dem Ausland, die Foltervorwürfe aber nicht. Nach dem Putschversuch von 2016 hatten Menschenrechtler mehrfach gewarnt, dass an „nicht offiziellen Orten“ gefoltert werde. Die Türkei weist das zurück. Die Suche nach den Gülenisten im Ausland hält allerdings nicht einmal der Staat geheim. Einer offiziellen, im Bericht zitierten Stellungnahme zufolge sind bisher etwa 80 Fälle bekannt. Wer genau dahinter steckt, bleibt letztlich unklar. Offenbar sind aber auch Behörden der jeweiligen Länder verstrickt.

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