Kommentar Beim Asylrecht ist Fairness nötig

Es ist falsch, die Familien­zusammenführung in den Mittelpunkt der Diskussion zu stellen. Ein neues europäisches Asylrecht muss zwei  Kriterien genügen: Die Lasten von Zuwanderung und Integration müssen auf alle Schultern der Gemeinschaft verteilt werden.

Kommentar: Beim Asylrecht ist Fairness nötig
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wichtiger noch dürfte das zweite Kriterium sein: Die Dublin-Regel, nach der der Staat alle Zuständigkeiten für einen Zuwanderer hat, in dem dieser den Boden der EU betreten hat, funktioniert nicht, wenn es zu einem großen Ansturm kommt. Eine Lösung kann nur darin bestehen, die Bearbeitung des Verfahrens auf mehrere Schultern zu verteilen. Das EU-Parlament glaubt, das könne man dadurch erreichen, dass bestehende Familienverbindungen den Ausschlag geben. In der Praxis führt dies jedoch zu neuer Einseitigkeit. Denn Deutschland nahm so viele Zuwanderer auf, dass man sich fast schwer tut, nicht wenigstens einen familiären Anknüpfungspunkt für einen Nachkömmling zu finden.

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