Bayern gegen Aufnahme von Häftlingen

München/Mainz. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will verhindern, dass die zwei in Deutschland erwarteten Insassen des US-Gefangenenlagers Guantanamo in den Freistaat kommen können. Herrmann sagte gestern, er halte die Aufnahme von Guantanamo-Häftlingen "für falsch"

München/Mainz. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will verhindern, dass die zwei in Deutschland erwarteten Insassen des US-Gefangenenlagers Guantanamo in den Freistaat kommen können. Herrmann sagte gestern, er halte die Aufnahme von Guantanamo-Häftlingen "für falsch". Wenn Hamburg und Rheinland-Pfalz zu diesem Schritt bereit seien, müssten die beiden Bundesländer "auch klar die Verantwortung übernehmen". Der CSU-Politiker fügte hinzu: "Es muss eine absolute Bedingung sein, dass die Personen sich auch nach ihrer Einreise dort aufhalten, wo sie aufgenommen wurden - also in Hamburg und Rheinland-Pfalz." Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) reagierte verwundert auf die Äußerungen seines bayerischen Amtskollegen. Er könne das "nicht nachvollziehen", sagte Bruch. Schließlich sei überprüft worden, dass von den beiden nach Deutschland kommenden Personen "keine Gefahr" ausgehe. Der Erlass aufenthaltsrechtlicher Beschränkungen durch die rheinland-pfälzischen Behörden sei im Übrigen besprochene Sache, betonte Bruch. Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke begrüßte derweil die Aufnahme eines Guantanamo-Häftlings. "Ich bin stolz auf Hamburg. Es macht unserer weltoffenen Hansestadt Ehre, dass wir uns mit diesem Schritt nicht aus der Verantwortung im Rahmen der zivilisierten Weltgesellschaft stehlen", sagte er. ddp/kna

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