Auch Europa plant Missionen zum Mars

Darmstadt. Mit der Landung des Mars-Roboters "Curiosity" fällt auch den Wissenschaftlern der Europäischen Raumfahrtagentur Esa in Darmstadt ein Stein vom Herzen. Kurzer Applaus brandet auf, Umarmungen hier und dort

Darmstadt. Mit der Landung des Mars-Roboters "Curiosity" fällt auch den Wissenschaftlern der Europäischen Raumfahrtagentur Esa in Darmstadt ein Stein vom Herzen. Kurzer Applaus brandet auf, Umarmungen hier und dort. "Natürlich ist man glücklich, wenn man bedenkt, was alles schiefgehen kann bei so einer Mission", sagt der frühere Astronaut Thomas Reiter, der heute den Esa-Bereich Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb leitet. Sein Zentrum in Darmstadt ist so etwas wie das "back-up", die Absicherung für das Ereignis.Weil nicht alles immer reibungslos verläuft, haben die US-Amerikaner die Esa um Hilfe gebeten: Daher zeichnet die seit 2003 im All kreisende Esa-Sonde "Mars Express" in den entscheidenden Momenten wichtige Daten über die Eintritts- und Landephase auf und liefert sie an die Nasa-Kollegen. Auch bei der Definition des Landeplatzes hat sie schon geholfen. Die erfolgreiche Mission zum Roten Planeten hat auch einen hohen Stellenwert für die europäische Raumfahrt: "Auf die Daten, die 'Curiosity' sammeln wird, können auch wir zugreifen und unsere eigenen Projekte entsprechend weiter entwickeln", sagt Mark McCaughrean, der Esa-Leiter für Forschungs- und Wissenschaftsunterstützung. "Bei uns stehen in den kommenden Jahren selbst zwei Mars-Missionen an, darunter eine Landung 2018." Bereits in "Curiosity" steckt europäische Technik. So hat bei der Entwicklung des Marsrovers ein Programm des Konzerns Siemens geholfen. Gemeinsam mit der Nasa hatte das Unternehmen eine Art elektronisches Reißbrett gebaut, mit dem der Marsrover digital entworfen wurde und seine Funktionen schon vor dem Bau simuliert werden konnten. Ein Messgerät von "Curiosity", dass unter anderem von Forschern der Universität Kiel und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt wurde, überprüfte bereits die Strahlung beim Flug durch das All. Der rund 1,3 Millionen Euro teure sogenannte Radiation Assessment Detector (Rad) soll in den kommenden Jahren unterschiedliche Strahlen auf dem Mars messen. dpa

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