Flughäfen Auch Ausfälle und Verspätungen in der Region

Saarbrücken · Reisende ab Saarbrücken-Ensheim können weitestgehend aufatmen. „Wir sind bei all den derzeitigen Schwierigkeiten am europäischen Himmel noch mit am glimpflichsten davongekommen“, sagt Flughafen-Sprecher Ludwin Vogel.

Es komme lediglich vereinzelt zu Verspätungen und Flugausfällen. „Häufiger als in den letzten Jahren, aber absolut im Rahmen.“ Verzögerungen träten vor allem bei der Airline Eurowings auf, Ausfälle und Umleitungen (viermal seit Mai) bei Tuifly. Als Ursache – jenseits der Streiks – nennt Vogel die „Nachbeben der Air-Berlin-Insolvenz“. Die Gesellschaften, die mit der Abwicklung in Verbindung stünden, hätten noch „Probleme mit der Koordination“. Vogel empfiehlt Reisenden deshalb, sich die „SCN-Airport-App“ herunterzuladen, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. „Wenn es zu Verspätungen kommt, geben wir das sofort über die App an die Kunden weiter.“ Hier sei der Flughafen jedoch an die Auskunft der Airline gebunden. Es komme vor, dass Verspätungen oder Ausfälle dem Flughafen erst sehr kurzfristig mitgeteilt würden, weshalb auch die Kunden gelegentlich erst kurz vor dem geplanten Abflug davon erführen, sagt Vogel.

So könnte es auch einigen Reisenden in Frankfurt Hahn ergehen. Dort fiel gestern Mittag ein Flug nach Gran Canaria aus, mehrere hatten Verspätung. In welchem Ausmaß der Flughafen im Hunsrück jedoch insgesamt von den Streiks betroffen ist, beantwortete die Fluggesellschaft gestern auf SZ-Anfrage lediglich mit dem Verweis darauf, dass sie Informationen nicht nach einzelnen Flughäfen aufschlüssele. Robin Kiely, Head of Communications von Ryanair, erklärte schriftlich: „Alle betroffenen Kunden wurden per E-Mail und SMS bezüglich ihres Flugs informiert und sind über ihre Optionen aufgeklärt worden: eine Umbuchung auf den nächsten verfügbaren Flug oder eine vollständige Rückerstattung. Kunden, die am 25. und 26. Juli von oder nach Belgien, Portugal und Spanien reisen und keine Benachrichtigung bezüglich einer Flugstreichung erhalten haben, sollten wie geplant zum Flughafen fahren.“ Auskunft zu einzelnen Flügen gebe es auf der Internetseite von Ryanair.

Jerome Bambach vom „First Reisebüro“ in Saarbrücken beobachtet auch Flugausfälle in Frankfurt am Main, Stuttgart und Baden-Baden. Dieses Jahr seien wegen Air Berlin „viel mehr Kunden betroffen“. Seit Inkrafttreten der neuen Pauschalreiserichtlinie am 1. Juli gelten für Reiseveranstalter wie ihn schärfere Regeln. Kunden können Mängelansprüche künftig bis zu zwei Jahre lang geltend machen. Bei Flugausfällen seien dem Vermittler jedoch oft „die Hände gebunden“. Da komme es letztendlich auf die Kulanz der Airline an. „Wir vermitteln aber, so gut es geht.“ Immerhin, denn Reisende, die auf eigene Faust buchen, sollten wissen: Ihnen steht laut EU-Fluggast-Verordnung im Falle eines Streiks zwar eine „alternative Beförderung“ zu, aber keine Entschädigung.

Wer deshalb lieber auf die Schiene ausweicht, fährt sehr wahrscheinlich gut damit: Nachdem in den vergangenen Wochen durch den Eisenbahner-Streik in Frankreich mehrere Züge in der Grenzregion ausfielen oder umgeleitet werden mussten, führen die Züge aktuell fahrplanmäßig, sagte gestern Bahn-Sprecherin Ursula Eickhoff. Zwar hätten die französischen Bahnmitarbeiter einen erneuten Streik für morgen angekündigt. Die grenznahen Strecken und die Verbindungen von und nach Paris seien jedoch nicht betroffen.

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