Athen will über Umschuldung verhandeln – Varoufakis tritt ab

Athen/Berlin/Brüssel · Nach dem deutlichen "Nein" beim Referendum über die Sparpläne der Euro-Partner will Griechenland heute mit diesen bei einem Sondergipfel in Brüssel auch über eine Umschuldung verhandeln. Auf diese in der Eurogruppe höchst umstrittene Forderung verständigte sich Ministerpräsident Alexis Tsipras bei einem Treffen mit der Opposition.

Deutschland und Frankreich machten der griechischen Regierung gestern Druck. Athen müsse "dringend" konstruktive Vorschläge machen, betonten Frankreichs Präsident François Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU ) nach einem Treffen in Paris teils wortgleich in kurzen Statements. "Es gibt Zeitdruck für Griechenland und es gibt Zeitdruck für Europa", sagte Hollande.

Trotz des Erfolgs beim Referendum über die Sparvorgaben trat Athens in der Eurogruppe isolierter Finanzminister Gianis Varoufakis zurück. Sein Nachfolger wird der bisherige Vize-Außenminister Euklides Tsakalotos. Bei der Volksabstimmung über die Sparvorgaben hatten am Sonntag 61,31 Prozent der Wähler mit "Nein" und 38,69 Prozent mit "Ja" votiert, wie das Innenministerium in Athen mitteilte.

Die Europäische Zentralbank kündigte am Abend derweil an, ungeachtet der angespannten Lage die Notkredite für griechische Banken vorerst nicht ausweiten zu wollen. > e, A 4: Meinung

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