Armutsrisiko im Saarland geht deutlich zurück

Saarbrücken. Im Saarland ist das Risiko von Armut inzwischen geringer als in den meisten anderen Bundesländern. Die Zahl der Menschen, die davon bedroht sind, nahm binnen eines Jahres hier um rund zehn Prozent ab. Das ergibt sich aus dem neuesten Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

Saarbrücken. Im Saarland ist das Risiko von Armut inzwischen geringer als in den meisten anderen Bundesländern. Die Zahl der Menschen, die davon bedroht sind, nahm binnen eines Jahres hier um rund zehn Prozent ab. Das ergibt sich aus dem neuesten Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Als arm gilt danach, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens zur Verfügung hat. Im Saarland gehörten im Jahr 2010, für das die neuesten Daten vorlagen, 14,3 Prozent der Bevölkerung zu dieser Gruppe, 2009 waren es noch 16 Prozent, 2007 sogar 16,8 Prozent. Im Länderranking bei der Armutsgefährdung verbesserte sich das Saarland binnen eines Jahren vom achten auf den sechsten Platz, vor Rheinland-Pfalz.Deutschlandweit verharrt die Armutsquote mit im Schnitt 14,5 Prozent seit Jahren etwa auf dem gleichen Niveau. "Die Krankheit Armut ist resistent geworden gegen die Hauptmedizin wirtschaftliches Wachstum", bilanzierte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands, Ulrich Schneider, gestern. Dabei gibt es krasse regionale Unterschiede. Im südlichen Bayern gelten nur etwa 7,5 Prozent als armutsgefährdet, in Vorpommern 24,6 Prozent. Für besonders besorgniserregend hält der Verband den Trend im Ruhrgebiet: Die Armutsquote in Dortmund sei höher als die in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im Saarland, Wolfgang Krause, forderte höhere Steuern auf Erbschaften, Vermögen und hohe Einkommen sowie eine Transaktionssteuer, um die "Gerechtigkeitslücke" zu schließen. Die Saar-Linke nannte die Armutsquote an der Saar beängstigend hoch. red/dpa

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