Arbeitnehmer melden sich immer seltener krank

Berlin/Saarbrücken. Die Arbeitnehmer in Deutschland melden sich immer seltener krank. Im ersten Halbjahr 2009 lag der Krankenstand der in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherten Arbeitnehmer im Schnitt bei 3,24 Prozent, berichtete gestern das Bundesgesundheitsministerium

Berlin/Saarbrücken. Die Arbeitnehmer in Deutschland melden sich immer seltener krank. Im ersten Halbjahr 2009 lag der Krankenstand der in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherten Arbeitnehmer im Schnitt bei 3,24 Prozent, berichtete gestern das Bundesgesundheitsministerium. Es ist der niedrigste Stand in einem ersten Halbjahr seit Einführung der Krankenstands-Statistik im Jahr 1970. 1995 lag der Krankenstand noch bei 5,07 Prozent. Er sank seither mit kleineren Schwankungen kontinuierlich. "Der Trend geht zu einem relativ niedrigen Krankenstand", sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums. Ähnliches lässt sich auch fürs Saarland ausmachen, wo allerdings nach vorliegenden Zahlen mehr Menschen krankgeschrieben werden als im Bund. Von den AOK-versicherten Arbeitnehmern im Land fehlten nach Auskunft von AOK-Chef Bruno Krüger im ersten Halbjahr durchschnittlich 4,17 Prozent, gegenüber 4,58 Prozent im Vorjahreszeitraum. Tendenziell sind laut Krüger psychische Erkrankungen im Saarland auf dem Vormarsch, weiter an der Spitze liegen aber Erkrankungen des Muskel- und Gelenkapparats. Die IKK Südwest meldete für das Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen mit insgesamt 3,24 Prozent einen Wert im Bundestrend.

Der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit, Joachim Möller, sagte der Zeitung "Die Welt": "In wirtschaftlichen Krisenzeiten sinken tendenziell die Krankenstände." Arbeitsmarktexperten machten vor allem die Angst, in Krisenzeiten durch krankheitsbedingtes Fehlen den Arbeitsplatz zu gefährden, für die sinkenden Fehlzeiten verantwortlich. dpa/tho

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