Gesundheitswesen AOK: Im Saarland nimmt Betrug in der Pflege zu

Eisenberg/Saarbrücken · Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland beklagt steigende Millionenschäden durch Korruption im Gesundheitswesen.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Daniel Reinhardt

(dpa/SZ) Der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland sind in den vergangenen beiden Jahren Schäden in Millionenhöhe durch Abrechnungsbetrug oder Korruption im Gesundheitswesen entstanden. Insgesamt belaufe sich der Schaden in den beiden Jahren auf rund 2,8 Millionen Euro, teilte die Krankenkasse mit. Dies sei das höchste Schadensniveau seit 2004. Für 2014 und 2015 betrug die Schadenssumme nur 1,9 Millionen Euro. „Wir stellen fest, dass die Zahl der Fälle steigt“, sagte ein AOK-Sprecher. Das sei ein bundesweiter Trend. Der tatsächliche Schaden dürfte noch größer sein, da nicht alle Fälle bekannt würden.

Die aufgedeckten Schäden in den beiden Ländern verteilen sich nach AOK-Angaben auf ganz unterschiedliche Leistungsbereiche wie Arznei-, Heil- und Hilfsmittel, Krankentransporte oder auch ärztliche Leistungen. Ein Schwerpunkt liege mit allein rund 30 Prozent des Schadens auf der ambulanten Pflege, bei der die Zahl der Betrugsfälle im Saarland wie in Rheinland-Pfalz stark zu genommen habe, sagte der AOK-Sprecher. Es gehe etwa um Abrechnung nicht erbrachter Leistungen sowie den Einsatz von Personal ohne fachliche Qualifikation. Es gebe auch Fälle von Bestechung und Missbrauch elektronischer Gesundheitskarten.

Die Krankenkasse schaltete 68 Mal eine Staatsanwaltschaft ein. In Einzelfällen seien die Täter zu Haftstrafen verurteilt worden. Angesichts der steigenden Zahl von Betrugsfällen plädiert die AOK dafür, dass Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften aufgebaut werden, die sich nur mit Wirtschaftskriminalität im Gesundheitswesen befassen. Die AOK betreut im Saarland und in Rheinland-Pfalz insgesamt 1,2 Millionen Versicherte.

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