Neues Buch inklusive „AKK“-Interview „Nenne nie den Namen deiner Konkurrenten“

Berlin · Im „AKK“-Buch von Kristina Dunz und Eva Quadbeck kommt die Protagonistin auch selbst zu Wort – zum Beispiel über andere Ambitionierte in der CDU.

Wie CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer über ihre Konkurrenten mit Blick auf eine Merkel-Nachfolge denkt, ist in Kapitel 9 des Buchs „Ich kann, ich will und ich werde – Annegret Kramp-Karrenbauer, die CDU und die Macht“ der Journalistinnen Kristina Dunz und Eva Quadbeck zu lesen. Ein Ausschnitt:

Können Sie beim Spielen gut verlieren?

KRAMP-KARRENBAUER Nein.

Was liegt Ihnen mehr: Glücksspiele wie „Mensch ärgere dich nicht“, Strategiespiele wie „Risiko“ oder Denkspiele wie „Schach“?

KRAMP-KARRENBAUER „Mensch ärgere dich nicht“. Als ständige Ermahnung.

Stimmen Sie der Kaufmannsweisheit zu, wonach Konkurrenz das Geschäft belebt?

KRAMP-KARRENBAUER Ja.

Dann sind wir schon bei der CDU: Wer von den jüngeren Politikern könnte für diese Art von Belebung in der Partei sorgen?

KRAMP-KARRENBAUER Da gibt es eine ganze Reihe von denen, die sich selbst für geeignet halten, und denen, die geeignet sind, und denen, auf die beides zutrifft.

Wir brauchen Namen ...

KRAMP-KARRENBAUER Das ist im Übrigen auch ein alter Kaufmannssatz: Nenne nie den Namen deiner Konkurrenten.

Gehört Gesundheitsminister Jens Spahn zu jenen, durch die das Geschäft der Partei belebt wird?

KRAMP-KARRENBAUER Ja, neben anderen.

Kommen wir mal über das Ausland zur CDU in Deutschland: In der Frage, wer Angela Merkel eines Tages nachfolgen kann, nennen ausländische Journalisten die Namen Kramp-Karrenbauer und Spahn. Er wird als Ihr härtester Konkurrent gesehen. Hat die Auslandspresse da einen guten Blick auf unsere Verhältnisse?

KRAMP-KARRENBAUER Sie hat einen fokussierten Blick von außen und vielleicht nicht das Insiderwissen, das deutsche Journalisten haben.

Versuchen wir es noch einmal: Wenn man Konkurrenz als etwas Positives begreift, die beide Seiten anspornt und besser macht, oder als etwas Negatives, wonach man sich gegenseitig Steine in den Weg legt – wie würden Sie da Ihr Verhältnis zu Herrn Spahn beschreiben?

KRAMP-KARRENBAUER Ich komme ja aus dem Sport. Ich habe geturnt. Ich stand als Einzelathletin immer in der Konkurrenz zu anderen. Das A und O von Konkurrenz, übrigens auch im Sinne von gut verstandener sozialer Marktwirtschaft, ist ein fairer Wettbewerb.

Und ist der fair mit Herrn Spahn?

KRAMP-KARRENBAUER Da müsste es ja erst einmal Wettbewerb geben.

Welche Rolle spielen die Vize-Parteichefinnen Ursula von der Leyen und Julia Klöckner, die ja auch lange als mögliche Nachfolgerinnen von Merkel gehandelt wurden?

KRAMP-KARRENBAUER Für mich sind die beiden Frauen Aktivposten. In der Partei und in ihren Regierungsämtern. Sie sind Führungsfiguren der CDU Deutschlands. Und eine jede solche Führungsfigur muss in der Lage sein, notfalls mehr Verantwortung zu übernehmen.

Wenn zur nächsten Bundestagswahl zwei Kanzlerkandidatinnen gegeneinander antreten sollten, wäre das dann noch etwas Besonderes?

KRAMP-KARRENBAUER Es wäre schön, wenn das genauso wenig eine Besonderheit wäre, wie es Jahrzehnte nichts Besonderes war, dass immer nur Männer gegeneinander angetreten sind.

Franz Müntefering hat über das Amt des SPD-Parteichefs einmal gesagt, dieses sei das schönste Amt neben dem Papst. Trifft das auch auf den CDU-Vorsitz zu?

KRAMP-KARRENBAUER Das Amt des Papstes lässt sich mit gar nichts vergleichen.

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