Ärzte stemmen sich gegen Versorgungsstärkungsgesetz

Frankfurt/Saarbrücken · Auf dem Deutschen Ärztetag warnen die Mediziner vor einer Überregulierung im Gesundheitswesen. "Wir kämpfen dagegen, dass die ärztliche Freiberuflichkeit in altbekannter Salamitaktik Scheibe für Scheibe beschnitten wird", sagte der Präsident der Bundesärztekammer , Ulrich Montgomery, in Bezug auf das geplante Versorgungsstärkungsgesetz.

Kritik an dem Gesetz kam auch aus dem Saarland. "Damit lösen wir die Versorgungsengpässe nicht - weder im Saarland noch in Deutschland", sagt Eckart Rolshoven, Delegierter der Saarländischer Ärztekammer und Mitglied im Verband saarländischer Hausärzte.

So hält er zum Beispiel den Ansatz von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe , den Landarztmangel zu beheben, indem frei werdende Arztpraxen in Städten nicht mehr nachbesetzt werden, für "falsch". "Deshalb eröffnet doch kein junger Arzt auf dem Land eine Praxis."

Bei der im Gröhe-Gesetz angedachten Vier-Wochen-Frist für einen Facharzttermin, die über eine zentrale Vergabestelle geregelt werden soll, sei er indes "zwiegespalten". Bei weniger dringenden Angelegenheiten seien Wartezeiten von "mehreren Monaten" für einen Facharzt durchaus möglich. "Wie mehr Bürokratie - und die Vergabestelle bedeutet genau das - das Problem lösen soll, weiß ich nicht." Für Montomery ist die Terminvergabe durch zentrale Stellen "ein populistischer Schachzug: Auch hier stirbt wieder ein Stückchen Freiheit, nämlich das Recht auf freie Arztwahl ."

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