Weniger Singles Ältere Saarländer leben seltener allein

Saarbrücken · Die meisten Saarländer über 65 wohnen mit Partner unter einem Dach. Das Single-Leben ist häufig weiblich.

 Ein Trend zu sozialer Vereinzelung im Alter lässt sich auch bundesweit nicht bestätigten.(Symbolbild)

Ein Trend zu sozialer Vereinzelung im Alter lässt sich auch bundesweit nicht bestätigten.(Symbolbild)

Foto: dpa/Christian Charisius

Vereinzelung gilt als großes Problem im Alter. Doch immerhin geht der Anteil von Single-Haushalten älterer Menschen im Saarland zurück. Saarländerinnen und Saarländer über 65 Jahren leben einer neuen Erhebung zufolge in ihrer Wohnung oder ihrem Haus in der Regel mit einem anderen Menschen unter einem Dach: 58 Prozent in einer Paarbeziehung, weitere fünf Prozent mit anderen Mitbewohnern. Das sind deutlich mehr als vor 20 Jahren, wie das Statistische Amt des Saarlandes gestern  zum heutigen Internationalen Tag der älteren Menschen mitteilte. Während 2016 im Saarland demnach 37 Prozent aller Älteren in einem Single-Haushalt lebten, waren es 1996 noch 43 Prozent.

Ein Trend zu sozialer Vereinzelung im Alter lässt sich auch bundesweit nicht bestätigten. In allen Bundesländern lag der Anteil der Alleinlebenden zuletzt bei  33,5 Prozent, vor 20 Jahren wohnten noch 38,9 Prozent in Single-Haushalten. Nach Einschätzung von Tim Hochgürtel vom Statistischen Bundesamt hängt dieser Trend vor allem mit der steigenden Lebenserwartung zusammen – mehr Paare erreichen gemeinsam das Rentenalter. Allerdings wohnen in noch späteren Lebensjahrzehnten Menschen seltener in einer Partnerschaft. Unter den Frauen und Männern über 80 waren es im vergangenen Jahr nur noch 44 Prozent. Unter den Menschen ohne Partner sind die Frauen bundesweit mit 44,8 Prozent deutlich in der Mehrheit. Nur jeder fünfte Mann über 65 hat keine Frau oder einen anderen Mitbewohner an seiner Seite.

Eine Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen zeigte im Juli  zudem, dass sich immer mehr Menschen in der zweiten Lebenshälfte nicht nur auf Kinder und Partner verlassen, sondern auch ein Netzwerk von Vertrauten aufbauen. So hatten die 40- bis 85-Jährigen 2014 im Schnitt 4,9 Menschen in ihrem engen sozialen Netzwerk, 1996 waren es nur 4,1.

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