1915 und 1916 frisst sich der Krieg fest – und wird Alltag

Obwohl sich bereits im ersten Kriegsjahr herausgestellt hatte, dass keine der Kriegsparteien eine Entscheidungsschlacht gewinnen kann, versucht man es 1916 wieder, an der Westfront. Ein Blick auf den Kriegsverlauf.

Die Frustration wuchs im Jahr 1915 . Die Grausamkeit auch. Erstmals wurde Giftgas eingesetzt. Weil die Kämpfe an der Ostfront stagnierten, suchten die Deutschen und Österreich-Ungarn eine machtvolle Entscheidung im Westen. Doch trotz enormen Materialaufwands gelingt dem deutschen Heer zwischen Februar und Juni 1916 in der Schlacht um Verdun kein Durchbruch. 700 000 Soldaten fallen. Im Juni folgt eine britische Großoffensive an der französischen Somme, die bis November dauert. Die Briten setzen erstmals Panzer ein. Es wird die größte Schlacht des Weltkriegs. Verlust: 1,2 Millionen Soldaten.

Auch im Osten erfolgt keine Kriegsentscheidung - trotz dreier russischer (Brussilow-)Offensiven mit einer Million Toten. Rumänien, ein Verbündeter der Entente-Mächte (England, Frankreich und Russland), wird von den Mittelmächten erobert. Außerdem erfolgt die Gründung eines selbstständigen polnischen Staates zur Schwächung Russlands.

Im August erfolgt in Deutschland ein Wechsel in der Obersten Heeresleitung (OHL). Erich von Falkenhayn wird durch Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg ersetzt. Ihm zu Seite steht Erich Ludendorff . Bei den Franzosen ersetzt Robert Nivelle im Dezember General Joseph Joffre.

Innenpolitisch herrscht in Deutschland ein Macht-Vakuum. Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg ist schwach, Kaiser Wilhelm II. gilt als "Schattenkaiser". Deshalb verlagert sich die Macht auf die OHL. Sie greift stark reglementierend in den Alltag, in das Versorgungs- und Wirtschaftssystem ein.

Am 30. Dezember lehnen die Entente-Mächte ein Friedensangebot der Mittelmächte (Deutschland und Österreich-Ungarn) ab. 1917 treten die USA in den Krieg ein und die russische Revolution bricht aus - eine Wende, die militärisch nicht zu erzwingen war.

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