Mittelmeerroute 100 Flüchtlinge vor Libyen vermisst

Tripolis · Nach dem Kentern eines Flüchtlingsschiffes vor der Küste Libyens werden zahlreiche Todesopfer befürchtet. Mehr als hundert Menschen würden vermisst, sagte der Sprecher der libyschen Marine, Ajub Kacem, gestern. Er könne nicht sagen, wann das Schiff gekentert sei. Aber sieben am Mittwoch gerettete Flüchtlinge hätten bereits seit drei Tagen im Meer getrieben. Demnach ereignete sich das Unglück im Meer vor Sabratha westlich von Tripolis.

Das instabile Libyen ist Haupttransitland für Flüchtlinge, die versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. In diesem Sommer kamen deutlich weniger Flüchtlinge über die Route als in den Jahren zuvor. Seit Mitte Juli waren es etwa 6500 Flüchtlinge – das entspricht knapp 15 Prozent des gleichen Zeitraums in den Jahren 2014 bis 2016. Nach UN-Angaben starben bei der Überfahrt seit Jahresbeginn mehr als 2300 Menschen.

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