Israel verurteilt Äußerungen Ahmadinedschads

Tel Aviv (dpa) · Israel hat die Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor der UN-Vollversammlung am Donnerstag als antisemitisch verurteilt. Die israelische UN-Botschafterin Gabriela Schalev sagte dem israelischen Rundfunk, die Hassrede Ahmadinedschads beweise erneut die Gefahr, die von dem Iran ausgehe.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde bei seiner Ansprache vor den Vereinten Nationen am Abend die iranische Bedrohung belegen und beweisen, dass es keine Alternative für ein sofortiges und entschlossenes Vorgehen gebe.

Ahmadinedschad hatte mit scharfer Kritik an Israel für einen Eklat in der UN-Vollversammlung gesorgt. Er nannte das Vorgehen gegen die Palästinenser „Völkermord“ und warf den Juden vor, die internationale Politik zu dominieren. Israel boykottierte die Sitzung am Mittwochabend (Ortszeit) in New York. Zahlreiche andere Teilnehmer, darunter die deutsche Delegation, verließen den Saal aus Protest.

Der israelische US-Botschafter Michael Oren beschrieb Ahmadinedschads Äußerungen als „klassischen Antisemitismus“. Sie hätten jedem, der noch Zweifel gehabt habe, das wahre Wesen des iranischen Regimes aufgezeigt. Netanjahu sagte der Zeitung „Israel Hajom“ (Donnerstagsausgabe): „Ich werde der Welt sagen, was wir in der Iran-Frage spüren.“ Seine Äußerungen werden „scharf und klar“ sein, kündigte er an. „Wir werden es einem gefährlichen Führer nicht erlauben, uns mit einem neuen Holocaust zu bedrohen.“

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