Studie: Rentenpaket wird erheblich teurer als angekündigt

Essen/Berlin · Das Rentenpaket der Bundesregierung wird nach einer Studie des Essener Finanzwissenschaftlers Reinhold Schnabel viel teurer als bisher angekommen. Das Paket aus Mütterrente und abschlagsfreier Rente ab 63 werde bis zum Jahr 2030 insgesamt 233 Milliarden Euro kosten, heißt es in der gestern veröffentlichten Untersuchung im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.

Das wären 73 Milliarden Euro mehr als von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) geschätzt: In dem vom Kabinett gebilligten Gesetzentwurf ist von Mehrkosten in Höhe von 160 Milliarden Euro die Rede.

Finanzexperte Schnabel begründet seine Einschätzung damit, dass mehr Menschen als von Nahles angenommen die Rente mit 63 in Anspruch nehmen werden. In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass fast alle Anspruchsberechtigten die Chance auf einen früheren Renteneintritt genutzt hätten, erklärte der Professor für Finanzwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen. Es sei daher davon auszugehen, dass die Zahl der Rentner nicht nur um 100 000, sondern eher um 250 000 steigen werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort