Studie hält Rente mit 69 für nötig - Saar-Minister: "Nicht zielführend"

Gütersloh/Saarbrücken. Ohne weitere radikale Reformen drohen einer Studie zufolge massive Rentenkürzungen und Beitragserhöhungen. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1955 bis 1970 aus dem Berufsleben ausschieden, würden die bisherigen Reformen für eine stabile Finanzierung des Systems nicht ausreichen, erklärte die Bertelsmann-Stiftung gestern

Gütersloh/Saarbrücken. Ohne weitere radikale Reformen drohen einer Studie zufolge massive Rentenkürzungen und Beitragserhöhungen. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1955 bis 1970 aus dem Berufsleben ausschieden, würden die bisherigen Reformen für eine stabile Finanzierung des Systems nicht ausreichen, erklärte die Bertelsmann-Stiftung gestern. Die Studie enthält den Vorschlag, den Kreis der Beitragszahler auszuweiten, und bringt eine Rente mit 69 ins Gespräch. Die Bundesregierung weist beides zurück. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund lehnte die Vorschläge ab.Der Studie zufolge könnte sich der Anteil der über 65-Jährigen von heute 30 Prozent bis zum Jahr 2060 verdoppeln. Um wenigstens ein Rentenniveau von rund 40 Prozent zu erhalten, müsste der Beitragssatz auf 27 Prozent ansteigen, hieß es. Die schnellsten Entlastungen wären nach der Simulation der Stiftung zu erzielen, wenn der Kreis der Beitragszahler auch auf Selbstständige und Beamte ausgedehnt würde. Dann würde im Jahr 2060 ein Beitragssatz von 24,7 Prozent für ein 50,8-prozentiges Rentenniveau ausreichen. Auch mehr Frauen in der Erwerbsarbeit könnten zu einer Entlastung beitragen.

Der saarländische Sozialminister Andreas Storm (CDU) sprach sich gestern deutlich dagegen aus, das Renteneintrittsalter auf 69 Jahre zu erhöhen. Auch die Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen in die Rentenversicherung sei "nicht zielführend". Zunächst müssten die Voraussetzungen dafür geschaffenen werden, dass "die Menschen auch tatsächlich bis zur Vollendung ihres 67. Lebensjahres erwerbstätig sein können". epd/red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort