Streit um "geschönte" Gorleben-Expertise unter Helmut Kohl

Berlin. Die politische Auseinandersetzung über den Standort Gorleben als mögliches Endlager für hoch radioaktive Abfälle hat mitten im Bundestags-Wahlkampf neue Nahrung erhalten. So soll schon 1983 die damalige Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) einem Zeitungsbericht zufolge Gorleben als Endlagerstandort entgegen dem Rat der Fachbehörde durchgedrückt haben

Berlin. Die politische Auseinandersetzung über den Standort Gorleben als mögliches Endlager für hoch radioaktive Abfälle hat mitten im Bundestags-Wahlkampf neue Nahrung erhalten. So soll schon 1983 die damalige Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) einem Zeitungsbericht zufolge Gorleben als Endlagerstandort entgegen dem Rat der Fachbehörde durchgedrückt haben. Unter ihrem Druck hätten die Experten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) ihre Bewertung umschreiben müssen, berichtet die "Frankfurter Rundschau". Ihre zuvor geäußerten Bedenken gegen eine Untersuchung nur des Salzstocks Gorleben seien damit unter den Tisch gefallen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wurde die Existenz der Dokumente bestätigt. Die Anti-Atom-Initiative Lüchow-Dannenberg habe Akteneinsicht beim BfS beantragt und diese auch erhalten.Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) erklärte gestern, diese Details von vor 26 Jahren belegten, dass das Endlagerkonzept der Union "endgültig gescheitert" sei. dpa

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