Streit bei Tarifrunde im öffentlichen Dienst – Warnstreiks drohen

Potsdam · Die Menschen in Deutschland müssen sich in den nächsten zwei Wochen auf massive Warnstreiks im öffentlichen Dienst einstellen. Den Vorschlag der Arbeitgeber, die gestern drei Prozent mehr Lohn für zwei Jahre angeboten hatten, lehnten die Gewerkschaften empört ab.

Verdi-Chef Frank Bsirske zeigte sich "verärgert". Dies sei "ein Akt der Missachtung, ein Akt der Geringschätzung, ein Akt der Ignoranz der Leistungen des öffentlichen Diensts". Die Gewerkschaften verlangen sechs Prozent mehr für die rund zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU ) sagte: "Ich denke, das ist ein faires Angebot."

Die Arbeitgeber machten auch deutlich, dass sie mit einer neuen Entgeltordnung eine grundlegend neue Eingruppierung der Beschäftigten in die Lohngruppen eingehen wollten. Für Auszubildende boten sie zudem einen Lernmittelzuschuss von 50 Euro pro Jahr an. Mit einer Neujustierung der betrieblichen Altersversorgung würden zudem Leistungseinschnitte vermieden, sagte der Präsident der Arbeitgebervereinigung VKA, Thomas Böhle.

Von dem angekündigten Ausstand dürften unter anderem wieder Kitas, Stadtverwaltungen, Kliniken und Stadtwerke betroffen sein. Die Tarifverhandlungen sollen am 28. und 29. April fortgesetzt werden.

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