Staatsangehörigkeit - Friedrich sieht keinen Grund für Reform

Berlin. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht derzeit keinen Anlass, das Staatsangehörigkeitsrecht in Deutschland zu ändern. Erste Erfahrungen zeigten, dass junge Menschen pragmatisch mit ihrer Wahlpflicht zwischen den Staatsangehörigkeiten umgingen, erklärte Friedrich am Freitag in Berlin

Berlin. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht derzeit keinen Anlass, das Staatsangehörigkeitsrecht in Deutschland zu ändern. Erste Erfahrungen zeigten, dass junge Menschen pragmatisch mit ihrer Wahlpflicht zwischen den Staatsangehörigkeiten umgingen, erklärte Friedrich am Freitag in Berlin. Bislang müssen sich in Deutschland aufgewachsene Kinder ausländischer Eltern zwischen dem 18. und dem 23. Lebensjahr entscheiden, ob sie Deutsche bleiben und damit den Pass ihrer Eltern abgeben wollen. Wenn sie den Pass der Eltern behalten möchten, verlieren sie den deutschen.Dieses sogenannte Optionsmodell, das grundsätzlich für seit dem 1. Januar 2000 geborene Ausländerkinder gilt, stößt vor allem bei SPD und Grünen auf Kritik. Die Opposition war mehrfach mit ihren Plänen gescheitert, den Kindern auf Dauer einen Doppelpass zu gewähren.

Nach einer Untersuchung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag des Ministeriums zeichnet sich ab, dass eine große Mehrheit der Betroffenen sich für die Beibehaltung des deutschen Passes entscheidet. Bei einer repräsentativen Befragung unter rund 400 Jugendlichen gab aber ein Drittel an, am liebsten beide Staatsangehörigkeiten behalten zu wollen, wenn dies möglich wäre. Bei 13 Prozent ist die Entscheidung mit Gewissenszweifeln verbunden. Jedoch lehnen 70 Prozent die Aussage ab, dass die Aufgabe der anderen Staatsangehörigkeit Gewissenskonflikte verursache. dpa

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