Söder erklärt Zettelwirtschaft bei der Steuererklärung den Krieg

München · Bund und Länder wollen den Papierkrieg bei der jährlichen Steuererklärung eindämmen und dabei auch auf das elektronische System "Elster" setzen. Ab Januar 2016 soll die Pflicht entfallen, zusammen mit der Einkommensteuererklärung Papierbelege einzureichen.

Darauf hätten sich die Finanzminister von Bund und Ländern verständigt, sagte Bayerns Ressortchef Markus Söder (CSU ) gestern in München . "Ziel und Zweck ist weniger Zettelwirtschaft."

Deshalb sollen die Bürger außerdem künftig keine Daten mehr angeben müssen, die den Behörden sowieso schon vorliegen - etwa Lohnsteuerdaten, Rentenzahlungen oder Krankenversicherungsbeiträge. "Der Umfang der Steuererklärung reduziert sich deutlich", sagte Söder. Allerdings empfiehlt es sich, auch künftig Rechnungen und andere Unterlagen aufzuheben. Denn bei Zweifeln können die Finanzämter weiterhin nachträglich Belege anfordern.

Die elektronische Steuererklärung mit Hilfe der "Elster"-Software gibt es schon einige Jahre, sie soll aber künftig den Postverkehr zwischen Bürger und Finanzamt weitgehend ersetzen. Wer Computern misstraut, soll aber nicht auf die Post verzichten müssen. Die klassische Papier-Variante soll weiterhin möglich sein. "Es gibt keine Vorgabe. Das ist nicht zwingend", sagte Söder. Seinen Angaben zufolge werden derzeit erst zwei Prozent der Steuererklärungen in Deutschland vollautomatisch bearbeitet.

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