Seehofer nach Putin-Besuch im Kreuzfeuer der Kritik

Moskau · Nach seinem umstrittenen Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin steht Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU ) im Kreuzfeuer der Kritik : Der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD ), warf dem CSU-Vorsitzenden gestern vor, der Bundesregierung bei seinem Moskau-Besuch in den Rücken gefallen zu sein.

"Wir haben jemanden, der sich im Ausland nicht solidarisch verhält", sagte Erler im Deutschlandfunk . Wenn Seehofer fordere, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland müssten in einem überschaubaren Zeitraum enden, weiche er von der deutschen und europäischen Linie ab. "Das ist ein politischer Schaden", sagte der frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt. Ein Grund für Seehofers Verhalten sei dessen "unstillbares Geltungsbedürfnis", fügte der SPD-Politiker hinzu.

Seehofer war am Tag zuvor vom russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau empfangen worden. Dabei hatte er sich für ein Ende der westlichen Sanktionen gegen Russland "in überschaubarer Zeit" ausgesprochen. Kritik an seiner Reise wies er zurück. Er mache nichts hinter dem Rücken der Regierung.

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