Schlesische Landsmannschaft stürzt Vorsitzenden

Düsseldorf · Die Landsmannschaft der Schlesier hat ihren umstrittenen Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka (73) gestürzt. Bei einer außerordentlichen Bundesdelegiertenversammlung in Düsseldorf am Samstag sei ein Abwahlantrag mit 28 zu 21 Stimmen angenommen worden, sagte Pawelka gestern.

Er bestätigte damit einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Pawelka hatte die Landsmannschaft mit rund 150 000 Mitgliedern 13 Jahre geführt. Kritiker werfen ihm antipolnische und revanchistische Töne vor. Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, erklärte zur Abwahl Pawelkas: "Das zeigt, dass die Landsmannschaft Schlesien sich den Aufgaben der Zukunft mit einer neuen Führung stellen will."

Der 73-Jährige wies Vorwürfe zurück, er sei "polenfeindlich und gegen Versöhnung". "Das stimmt nicht." Pawelka hatte im Juni beim Deutschlandtreffen der Schlesier in Hannover von Polen und Tschechien eine Entschuldigung und Entschädigung für die Vertreibung von Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg gefordert. Aus Protest waren zwei Mitglieder des Bundesvorstands sowie der als moderat geltende Präsident der Schlesischen Landesvertretung, Michael Pietsch, zurückgetreten.

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