Sauerlandgruppe wurde aus Pakistan gesteuert
Düsseldorf. Die mutmaßlichen Terroristen der Sauerland-Gruppe, darunter auch der Neunkircher Daniel Schneider (23), sind nach Ansicht des Bundeskriminalamts (BKA) aus Pakistan gesteuert und unter Zeitdruck gesetzt worden
Düsseldorf. Die mutmaßlichen Terroristen der Sauerland-Gruppe, darunter auch der Neunkircher Daniel Schneider (23), sind nach Ansicht des Bundeskriminalamts (BKA) aus Pakistan gesteuert und unter Zeitdruck gesetzt worden. Die Führung der Islamischen Dschihad Union (IJU) habe der Gruppe Anfang September 2007 ein dreiwöchiges Ultimatum für die in Deutschland geplanten Anschläge gestellt, sagte der zuständige BKA-Chefermittler gestern als Zeuge vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht. Die Angeklagten hätten zeitweise für ihre Tat den Zeitraum um den 11. September - den sechsten Jahrestag der verheerenden Anschläge in New York und Washington - erwogen. Obwohl die Angeklagten aus Medienberichten gewusst hätten, dass Ermittler ihnen auf der Spur gewesen seien, hätten sie sich nicht von den geplanten Autobombenanschlägen abbringen lassen. Die Islamisten waren nach wochenlanger Überwachung Anfang September 2007 in der "heißen Phase" ihrer Vorbereitungen in einem Ferienhaus im Sauerland festgenommen worden. Aus Pakistan habe die IJU-Führung den Angeklagten wenige Tage zuvor per E-Mail das Ultimatum gestellt, sagte der Ermittler. Andernfalls sollten sie nach Pakistan zurückkehren, wo sie 2006 in IJU-Lagern ausgebildet worden seien. Die Zugehörigkeit zu einer ausländischen Terrorgruppe ist einer der Hauptanklagepunkte der Bundesanwaltschaft. Wichtigster Hinweis für die Verstrickung der aus Usbekistan stammenden IJU ist nach BKA-Ansicht ein Bekennerschreiben auf einer inzwischen geschlossenen türkischen Internetseite. dpa