Rückzug Saarländerin Simone Peter kandidiert nicht mehr für Grünen-Bundesvorsitz

Saarbrücken · Erneuerung der Partei durch Aufgabe des Vorsitzes: Mit ihrem angekündigten Rückzug sorgt Simone Peter für eine faustdicke Überraschung. Sie wollte eigentlich im Januar nochmals kandidieren, hatte sie im Oktober angekündigt. Via Facebook wendet sie sich an ihre Freunde und begründet den Schritt mit den weiteren Kandidaturen anderer Parteikollegen für den Vorstand.

 Gibt auf: Simone Peter, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen (Archivfoto).

Gibt auf: Simone Peter, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen (Archivfoto).

Foto: dpa/Silas Stein

Grünen-Vorsitzende Simone Peter will nicht wieder für den Parteivorsitz kandidieren. Sie wolle sich der Erneuerung der Parteispitze nicht verschließen, heißt es in einem Brief der 52-Jahre alten Saarländerin an die Grünen. Diesen veröffentlichte sie auch auf ihrer Webseite.

Mit der Kandidatur der niedersächsischen Grünen-Politikerin Anja Piel sei "weiter Bewegung" in die Kandidatenfrage gekommen. Die habe Peter bewogen, „den Platz frei zu machen". Peter ist seit 2013 Grünen-Vorsitzende. Im Oktober hatte sie noch angekündigt, sich beim Parteitag Ende Januar erneut zur Wahl zu stellen.

Auch auf ihrer Facebook-Seite informierte die saarländische Politikerin bereits am Montagmorgen (8. Januar 2018): Hier der Wortlaut: „Liebe Freundinnen und Freunde,
hiermit möchte ich euch darüber informieren, dass ich von einer erneuten Bewerbung für das Amt als Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen absehe. Wie ihr meinen öffentlichen Äußerungen seit der Bekanntgabe der Kandidaturen von Annalena Baerbock und Robert Habeck für den Bundesvorsitz entnehmen konntet, möchte ich mich einer Erneuerung der Parteispitze nicht verschließen und habe gleichzeitig dafür geworben, dass weiterhin alle Meinungen und Richtungen der Partei im Bundes- und auch Fraktionsvorstand vertreten sind. Mit der Kandidatur von Anja Piel für das Amt als Bundesvorsitzende ist nun weitere Bewegung in die Kandidatinnenfrage gekommen, die mich wiederum bewogen hat, den Platz frei zu machen. Ich hatte genug Zeit, darüber nachzudenken und bin der Meinung: Der Partei wird damit ein neues, breites Personalangebot gemacht.“

Simone Peter war von 2009 bis 2012 Umweltministerin im Saarland, 2012 bis 2013 Abgeordnete im Landtag.

Des Weiteren weist die gebürtige Quierschiederin auf ihrer Facebook-Seite mit einem Link auf ihr Wortlaut-Schreiben an die Partei. DArin heißt es unter anderem: „Es hat mir viel Spaß gemacht, die Europawahl 2014, zig Landtags- und Kommunalwahlen sowie die Bundestagswahl 2017 mit euch zusammen zu stemmen, die Aktivitäten unserer Kreisverbände zu erleben und zu unterstützen.“ Peter gibt ihrer Partei darin mit auf den Weg: „Ich wünsche mir, dass die Grüne Partei als progressive, linke Kraft der Veränderung weiterhin ihren Beitrag dazu leistet, unsere natürlichen Lebensgrundlagen ebenso zu sichern wie den Zusammenhalt der Gesellschaft, ein solidarisches Europa und eine friedlichere Welt.“

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