Ruf nach Mitgliederentscheid über Sarrazin-Rauswurf

Berlin. In der SPD sorgt der geplante Ausschluss von Thilo Sarrazin weiter für Unruhe. Gestern wurden Forderungen nach einer Befragung der Parteibasis laut. "Ich bin dafür, dass die Mitglieder selber entscheiden", sagte der SPD-Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky, der "Bild"-Zeitung

Berlin. In der SPD sorgt der geplante Ausschluss von Thilo Sarrazin weiter für Unruhe. Gestern wurden Forderungen nach einer Befragung der Parteibasis laut. "Ich bin dafür, dass die Mitglieder selber entscheiden", sagte der SPD-Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky, der "Bild"-Zeitung. In der Hauptstadt-Partei gebe es sicher eine Mehrheit für den Verbleib des suspendierten Bundesbank-Vorstands. Der Vorstand des Berliner SPD-Landesverbandes hatte am Montagabend beschlossen, gegen Sarrazin wegen dessen Thesen über Zuwanderer ein Ordnungsverfahren mit dem Ziel des Ausschlusses einzuleiten. Es gab nur eine Gegenstimme und eine Enthaltung. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Hans-Ulrich Klose warnte seine Partei vor voreiligen Beschlüssen. Sarrazin sei kein Rassist, sagte er der "Hamburger Morgenpost". Hamburgs früherer Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) warnte im "Hamburger Abendblatt", Sarrazins Rauswurf würde der SPD schaden. Der Staatsschutz in Köln geht einer angeblichen Morddrohung gegen Sarrazin nach. Das bestätigte die Polizei. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war im Internet eine Drohung aufgetaucht. Ob es sich tatsächlich um einen konkreten Mordaufruf handle, sei noch unklar. dpa

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