Putin will Russland massiv aufrüsten

Moskau. Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Russland hat Regierungschef Wladimir Putin eine "beispiellose" militärische Aufrüstung angekündigt. In den kommenden zehn Jahren würden dafür umgerechnet 590 Milliarden Euro ausgegeben, schreibt Putin in einem gestern in der Regierungszeitung "Rossiiskaja Gaseta" veröffentlichten Beitrag

Moskau. Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Russland hat Regierungschef Wladimir Putin eine "beispiellose" militärische Aufrüstung angekündigt. In den kommenden zehn Jahren würden dafür umgerechnet 590 Milliarden Euro ausgegeben, schreibt Putin in einem gestern in der Regierungszeitung "Rossiiskaja Gaseta" veröffentlichten Beitrag. Nötig sei dies unter anderem wegen der geplanten Nato-Raketenabwehr."Wir müssen eine neue Armee erschaffen", schreibt Putin. "Modern und in der Lage, jederzeit mobilisiert zu werden." Die russische Armee habe in den 90er Jahren den Anschluss verpasst, während andere Staaten ihre militärischen Fähigkeiten beständig erhöht hätten. "Wir müssen diesen Rückstand vollständig aufholen. Wir müssen bei allen Militärtechnologien wieder einen Spitzenplatz einnehmen." Binnen zehn Jahren sollten daher 400 moderne ballistische Interkontinental-Raketen, acht Atom-U-Boote, 20 weitere U-Boote, mehr als 50 Kriegsschiffe, "rund hundert Weltraumgeräte mit militärischer Funktion", mehr als 600 moderne Flugzeuge und mehr als 1000 Helikopter geliefert werden, heißt es in dem Beitrag.

Die Aufrüstung sei auch notwendig angesichts des von USA und Nato geplanten Raketenabwehrsystems. Russland hat massive Vorbehalte gegen den Raketenschild, der Europa Schutz vor einer möglichen Bedrohung durch Mittelstreckenraketen etwa aus dem Iran bieten soll. "Unsere Sicherheit kann nur garantiert sein, wenn das Land wirklich stark wird", betonte Putin. Er zog eine Parallele zum Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion: Russland werde eine "Wiederholung der Tragödie von 1941" nicht zulassen, als das Land "mangelnde Bereitschaft mit riesigen menschlichen Verlusten" habe bezahlen müssen. Moskau könne sich bei der Konfliktlösung nicht auf Diplomatie verlassen. "Wir dürfen andere Länder nicht mit unserer Schwäche in Versuchung führen." In dieser Frage könne es nicht "zu viel Patriotismus" geben.

Bei Experten stieß Putins bereits sechster "Programmartikel" vor der Wahl auf Skepsis. Die Rohstoffgroßmacht könne auch bei steigenden Einnahmen aus dem Ölexport ein solch ehrgeiziges Rüstungsprogramm kaum finanzieren, sagte etwa Konstantin Makijenko vom Analysezentrum für Strategien und Technologien der Agentur Interfax. afp/dpa

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