Putin nennt Details der Krim-Annexion

Moskau · Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einem Interview überraschend offen über seinen Befehl zum Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim vor einem Jahr gesprochen. Nach einer Sitzung in der Nacht zum 23. Februar 2014 habe er zu Vertretern der Sicherheitskräfte gesagt: "Wir müssen beginnen, die Krim zurück nach Russland zu holen." Vier Tage später übernahm eine schwer bewaffnete Kommando-Einheit die Kontrolle über das Regionalparlament der Krim . Die Parlamentarier stimmten daraufhin in einer kurzfristig angesetzten Sitzung für ein Referendum zum Anschluss an Russland. Obwohl sich die Hinweise mehrten, dass es sich bei den Truppen ohne Hoheitskennzeichen, die strategische Orte auf der Krim besetzten, um russische Soldaten handelte, bestritt Moskau zunächst eine direkte Beteiligung. Nach der umstrittenen Volksabstimmung wurde die Krim am 18. März von Russland offiziell annektiert - ein Schritt, der von Kiew und dem Westen bis heute als rechtswidrig betrachtet wird. Später gab Putin zu, auf der Krim Truppen eingesetzt zu haben. In dem vom Staatsfernsehen ausgestrahlten Beitrag spricht Putin auch über die Flucht des ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch, der am 22. Februar nach heftigen Straßenkämpfen in Kiew nach Donezk geflohen war. Er habe damals angewiesen, Janukowitsch vor dem "sicheren Tod" zu retten, sagte Putin. "Dort waren großkalibrige Maschinengewehre aufgestellt, um nicht lange zu sprechen. Wir bereiteten uns vor, ihn über Land, Wasser oder durch die Luft aus Donezk rauszubringen." Nur wenige Stunden nach dem Befehl zum Krim-Anschluss beendete Putin mit IOC-Präsident Thomas Bach feierlich Olympia in Sotschi.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einem Interview überraschend offen über seinen Befehl zum Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim vor einem Jahr gesprochen. Nach einer Sitzung in der Nacht zum 23. Februar 2014 habe er zu Vertretern der Sicherheitskräfte gesagt: "Wir müssen beginnen, die Krim zurück nach Russland zu holen."

Vier Tage später übernahm eine schwer bewaffnete Kommando-Einheit die Kontrolle über das Regionalparlament der Krim . Die Parlamentarier stimmten daraufhin in einer kurzfristig angesetzten Sitzung für ein Referendum zum Anschluss an Russland.

Obwohl sich die Hinweise mehrten, dass es sich bei den Truppen ohne Hoheitskennzeichen, die strategische Orte auf der Krim besetzten, um russische Soldaten handelte, bestritt Moskau zunächst eine direkte Beteiligung. Nach der umstrittenen Volksabstimmung wurde die Krim am 18. März von Russland offiziell annektiert - ein Schritt, der von Kiew und dem Westen bis heute als rechtswidrig betrachtet wird. Später gab Putin zu, auf der Krim Truppen eingesetzt zu haben.

In dem vom Staatsfernsehen ausgestrahlten Beitrag spricht Putin auch über die Flucht des ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch, der am 22. Februar nach heftigen Straßenkämpfen in Kiew nach Donezk geflohen war. Er habe damals angewiesen, Janukowitsch vor dem "sicheren Tod" zu retten, sagte Putin. "Dort waren großkalibrige Maschinengewehre aufgestellt, um nicht lange zu sprechen. Wir bereiteten uns vor, ihn über Land, Wasser oder durch die Luft aus Donezk rauszubringen." Nur wenige Stunden nach dem Befehl zum Krim-Anschluss beendete Putin mit IOC-Präsident Thomas Bach feierlich Olympia in Sotschi.

Meinung:

Russische Heldensagen

Von SZ-KorrespondentWerner Kolhoff

Es war immer misslich für Putin, dass er die Krim zwar heim ins russische Riesenreich geholt hatte, über seinen Anteil daran aber aus taktisch-strategischen Gründen nicht so recht reden durfte. Der versteckte Einsatz der russischen Soldaten erinnert irgendwie an eine pubertäre Mutprobe, die man den Mädchen nicht zeigen kann. Doch schlägt in des Präsidenten Brust zugleich das Herz eines Mannes, der seinem Volk als der größte russische Held seit Menschengedenken gelten möchte. Und so war absehbar, was jetzt geschehen ist: Die Veröffentlichung einer Heldensaga exklusiv fürs russische Fernsehen, in der Putin sich als Initiator der Krim-Aktion zu erkennen gibt. Wetten, dass es in einem Jahr über die Schlacht um den Donbass ähnliche Bekenntnisse geben wird? Sonst hätte sie ja auch keinen Sinn gemacht.

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