Das schreiben die anderen Pressestimmen

Die liberale dänische Zeitung „Politiken“ kommentiert das TV-Duell zwischen Merkel und Schulz:

Die liberale dänische Zeitung „Politiken“ kommentiert das TV-Duell zwischen Merkel und Schulz:

Das sachliche Gespräch und die Form des Duells sprechen für einen zivilisiert und erwachsen erscheinenden Wahlkampf in einer modernen Demokratie. Der Kontrast zum amerikanischen Wahlkampf vor einem Jahr ist auffällig. Einige werden vielleicht sagen, dass die deutsche Art, Wahlkampf zu führen, langweilig ist. Doch dann bedeutet langweilig auch nuancierte Gespräche über komplizierte Themen zwischen politischen Gegnern, die Einfluss auf die Zukunft der Wähler haben werden. In dem Fall können die deutschen Politiker und Medien gerne etwas mehr von dieser Langeweile nach Norden schicken.

Zum selben Thema schreibt die Bu­dapester Zeitung „Nepszava“:

„Duett statt Duell“, ätzte die deutsche Presse. Doch wir Ungarn können nur mit Neid nach Berlin blicken. Trotz der Integration von Millionen Einwanderern ist Deutschland ein ausgeglichenes, nüchternes Land geblieben. (...) Auch der Name des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban fiel, und zwar in einem gar nicht positiven Zusammenhang. Beide Diskutanten waren sich darin einig, dass er die europäische Solidarität aufgekündigt hat. (...) Die Debatte vermittelte eine äußerst wichtige Botschaft für Ungarn: Es ist Zeit, Europa-Reife zu erlangen.

Die „Leipziger Volkszeitung“ meint zum jüngsten Diesel-Gipfel:

Spät, womöglich zu spät, übernimmt die Regierungschefin Verantwortung. Die Vollbremsung und Kehrtwende mag dem Wahlkampf geschuldet sein, dem Zorn der Dieselfahrer oder der Angst um die Arbeitsplätze in der Autoindustrie. Am Ende sind Merkels Beweggründe egal. Wichtig ist, dass sie das Thema nun zu ihrem gemacht hat. Sie wird sich nicht mehr verstecken können. Auch nach der Wahl nicht. Sollte es zu Fahrverboten kommen, hängt Merkel mit drin. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie am Ende vermieden werden.

Zum Konflikt zwischen Nordkorea und den USA heißt es in den „Nürnberger Nachrichten“:

Anders, als manche vermuten, ist der nordkoreanische Machthaber nicht verrückt. Er hat nur eine Lektion sehr gut verstanden: Wer keine Atomwaffen hat und sich in einer Konfrontation mit den USA befindet, läuft Gefahr, angegriffen zu werden. Die Lektion, die Kim so gut gelernt hat, ist mit zwei Namen verknüpft: Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi. Sowohl der irakische Diktator wie der libysche Revolutionsführer haben unter internationalem Druck ihre Atomwaffenprogramme aufgegeben. Beide haben das nicht überlebt.

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