Zur Bewältigung der internationalen Finanzmarkt- und Wirtschaftsmisere verlangte der EU-Parlamentspräsident mehr "Optimismus und nicht Pessimismus". Statt eines ausufernden Subventionswettlaufs in der Autoindustrie solle es zinsgünstige Darlehen für den Mittelstand geben, "um damit Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen", sagte Pöttering bei der Veranstaltung.

Wenige Tage vor seiner Reise nach Irland forderte Pöttering die Iren auf, eine Lösung zu finden, damit der EU-Reformvertrag von Lissabon im Jahr 2009 rechtsgültig werden kann. "Gegen Leute, die die Einheit Europas vernichten wollen, müssen wir mit aller Kraft zusammenstehen", sagte er: "Europa ist nicht der Schuttabladeplatz für nationale Probleme."

Der Europawahlkampf 2009 werde wahrscheinlich der schwierigste seit der ersten Direktwahl 1979 werden, sagte Pöttering. Aber er sei optimistisch: "Europa beginnt nicht in Straßburg oder Brüssel, sondern zu Hause."

Der EU-Parlamentspräsident regte zudem einen verstärkten Dialog der Kulturen mit der islamisch-arabischen Welt an. "Aber nicht einseitig, sondern auf der Grundlage von Toleranz mit eigenem Standpunkt." Der Präsident der Union der Europäischen Föderalisten, der Brite Andrew Duff, sagte: "Die deutsch-französische Freundschaft war noch niemals so wichtig wie zum gegenwärtigen Zeitpunkt."