Pflegerat warnt vor Kollaps in der Betreuung

Berlin · Der Deutsche Pflegerat schlägt Alarm: Auf dem Deutschen Pflegetag warnte der Verband gestern wegen des Personalmangels in Heimen und Kliniken vor einem "Kollaps ". Allein in den Krankenhäusern würden 50 000 Stellen benötigt, sagte der Präsident des Pflegerates, Andreas Westerfellhaus.

Mehr als zwei Drittel der 2,6 Millionen pflegebedürftigen Menschen werden dem Statistischen Bundesamt zufolge zu Hause versorgt. Westerfellhaus verwies darauf, dass die Zahl der 50 000 benötigten Stellen dem zwischen 2007 und 2009 vorgenommenen Personalabbau entspreche. Zugleich gebe es Prognosen, denen zufolge die Zahl der derzeit 2,5 Millionen Pflegebedürftigen in den nächsten 20 Jahren um zwei bis drei Prozent jährlich steigen könne. Während zwischen 1995 und 2005 44 000 Vollzeitstellen im Pflegedienst der Krankenhäuser abgebaut worden seien, wurden im Ärzte- Bereich 19 000 aufgebaut. Der Personalmangel wirke sich auf die Qualität der Pflege ebenso aus wie auf die Sicherheit der Patienten.

Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU ), kündigte für den Sommer einen Gesetzentwurf zur Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs an. Künftig solle in der Ausbildung nicht mehr zwischen der Alten- und Krankenpflege unterschieden werden, sagte er. "Wir müssen das Kästchendenken Altenpflege, Krankenpflege , Kinderkrankenpflege wegkriegen." Es müsse außerdem eine "faire Bezahlung" geben.

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