Parteien in Deutschland leiden unter deutlichem Mitgliederschwund

Berlin · Alle im Bundestag vertretenen Parteien und die FDP haben im vergangenem Jahr teils deutlich Mitglieder verloren. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl über alle Parteien hinweg um 2,5 Prozent, wie eine Erhebung des Politikwissenschaftlers Oskar Niedermayer von der Freien Universität Berlin ergab.

Den stärksten Mitgliederschwund verzeichnete mit einem Rückgang von 5 Prozent auf 60 547 Mitglieder die Linke. Die Zahl der FDP-Mitglieder verringerte sich um rund 4 Prozent auf 54 967. Bei der SPD - der nach wie vor mitgliederstärksten Partei - ging die Zahl um 2,9 Prozent auf 459 902 zurück. Die Verluste der CDU beliefen sich auf 2,1 Prozent (457 488 Mitglieder). Die CSU büßte der Erhebung zufolge 1,2 Prozent ein und registrierte 146 536 Mitglieder. Den geringsten Rückgang verzeichneten demnach die Grünen, die mit 1,7 Prozent Verlust auf 60 329 Mitglieder kamen. Ausgewertet wurden die Angaben der Mitgliederverwaltungen der Parteien. Im Vergleich zum Jahr 1990 sei die Zahl der Mitglieder in der Summe aller Parteien um 48,5 Prozent gesunken - die gesellschaftliche Verankerung des Parteiensystems habe sich deutlich verringert, so Niedermayer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort