Heidelberg. Sogenannte Papillomviren erhöhen das Risiko für Weißen Hautkrebs, haben Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Internationalen Agentur für Krebsforschung in Lyon herausgefunden. Die Viren sind eng verwandt mit den sogenannten "beta-HPV"-Viren, die bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslösen.Unter dem Begriff Weißer Hautkrebs werden zwei Tumore (Spinaliome und Basaliome) zusammengefasst, bei denen die Experten seit Längerem bezweifeln, dass sie allein durch Ultraviolettlicht ausgelöst werden. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Empfänger von Organtransplantaten, deren Immunsystem dauerhaft durch Medikamente gedämpft wird, bis zu hundertmal häufiger an Weißem Hautkrebs erkranken als der Durchschnitt der Bevölkerung. "Das legt nahe, dass auch ein infektiöser Erreger an der Krebsentstehung beteiligt ist", erklärt der Virologe Lutz Gissmann vom Heidelberger Krebsforschungszentrum. Papillomviren sind sehr gut erforscht, so das DKFZ. Von zwei Virusgenen ist bekannt, dass sie Krebs auslösen können.

Im Tierversuch infizierten die Forscher Mäuse, bei denen die Epidermis, die obere Hautschicht, zu wuchern begann. Tumore bildeten sich jedoch nicht, so die Wissenschaftler. Das änderte sich, sobald die Forscher die infizierten Tiere Ultraviolett-Strahlung aussetzten. Dann entstanden Vorstufen bösartiger Plattenepithelkarzinome und nach einiger Zeit bei einem Teil der Versuchstiere auch Weißer Hautkrebs. Die Forscher wollen nun im nächsten Schritt untersuchen, ob besonders gefährdete Personengruppen, zum Beispiel Empfänger von Organtransplantaten, durch eine Impfung gegen Papillomviren geschützt werden können. np