Opfer von Ärztepfusch sollen besser entschädigt werden

Berlin. Mehr Mobilität bei Medizinern soll den zunehmenden Ärztemangel in ländlichen Regionen stoppen. Die Opfer von Behandlungsfehlern sollen besser entschädigt werden. Das sind neben Zwei-Bett-Zimmern für Kassenpatienten die zentralen Reformversprechen aus der Koalition für Ärzte, Kliniken und Patienten fürs neue Jahr

Berlin. Mehr Mobilität bei Medizinern soll den zunehmenden Ärztemangel in ländlichen Regionen stoppen. Die Opfer von Behandlungsfehlern sollen besser entschädigt werden. Das sind neben Zwei-Bett-Zimmern für Kassenpatienten die zentralen Reformversprechen aus der Koalition für Ärzte, Kliniken und Patienten fürs neue Jahr.Unionsfraktionsvize Johannes Singhammer (CSU) forderte Änderungen am "starren System" der Arzt-Zulassung und sprach sich für mehr Flexibilität in diesem Bereich aus. Arzt-Zulassungen sollten nur noch auf Zeit vergeben werden, forderten die Krankenkassen vor den im neuen Jahr beginnenden Verhandlungen über ein Versorgungsgesetz.

Die nach Schätzungen bis zu eine Million Opfer ärztlicher Behandlungsfehler im Jahr sollen mit einem Patientenrechtegesetz leichter entschädigt werden können. Der Patientenbeauftragte Wolfgang Zöller (CSU) schlug einen Entschädigungsfonds nach Vorbild Österreichs vor. Schnelle Hilfe solle gesichert, lange Prozesse sollten vermieden werden. Heute kommen Patienten oft nur schwer zu ihrem Recht oder vermeiden den Gang vor Gericht oder zu Ärzte-Schlichtungsstellen. Die Ärzteschaft lehnt einen solchen Entschädigungsfonds jedoch ab. Die Forderung Zöllers sei "populistisch", es gebe bereits "ein funktionierendes System zur Regulierung von Schäden", sagte der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery. dpa

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