Offenbacher Islamist konnte trotz Fußfessel ausreisen

Offenbach/Düsseldorf · Einem bekannten Offenbacher Islamisten ist es trotz Tragen einer Fußfessel gelungen, aus Deutschland auszureisen und sich auf die Reise nach Syrien zu begeben. Einen entsprechenden Bericht des SWR-Magazins "Report Mainz" bestätigte gestern der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU ). Allerdings sei der 24-jährige Hassan M. Anfang Mai an der griechisch-türkischen Grenze gestoppt worden.

Wo sich der Mann mit pakistanischem Pass allerdings derzeit aufhalte, sei unbekannt, sagte Beuth weiter. Die Ausländerbehörde Offenbach habe seine Aufenthaltsgenehmigung widerrufen. Zudem werde er per internationalem Haftbefehl gesucht. Beuth sagte, Hassan M. sei früher nur wegen kleinerer Vorfälle in den Fokus der Sicherheitsbehörden geraten. Er habe sich an Koran-Verteilaktionen beteilt und sei bei einer Protestveranstaltung gegen die islamfeindliche Gruppe "Pro NRW" aufgefallen.

Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU ) erklärte, der Offenbacher habe wegen eines Einbruchdelikts seit Dezember 2013 eine sogenannte kleine elektronische Fußfessel getragen. Diese übermittle an staatliche Stellen zweimal am Tag, ob der entsprechende Träger zu Hause sei. Es erfolgt jedoch keine Überwachung des Aufenthaltsortes mittels Satellitenortung. Kühne-Hörmann sagte, am 1. Mai 2014 habe Hassan M. offensichtlich seine Fußfessel abgenommen. Anschließend sei ein Warnsystem in Gang gesetzt und Haftbefehl gegen ihn erlassen worden.

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