Nordkorea bricht Atom-Gespräche ab

Seoul/New York. Aus Protest gegen die Kritik des Weltsicherheitsrats an seinem Raketentest ist Nordkorea aus den internationalen Gesprächen über sein Atomwaffenprogramm ausgestiegen. "Wir werden niemals mehr an diesen Gesprächen teilnehmen", kündigte das Außenministerium in Pjöngjang gestern an. Die Reaktion stieß weltweit auf Unverständnis und Kritik

 Am Abschuss einer solchen Rakete entzündete sich der neue Streit zwischen Nordkorea und den Vereinten Nationen. Foto: dpa

Am Abschuss einer solchen Rakete entzündete sich der neue Streit zwischen Nordkorea und den Vereinten Nationen. Foto: dpa

Seoul/New York. Aus Protest gegen die Kritik des Weltsicherheitsrats an seinem Raketentest ist Nordkorea aus den internationalen Gesprächen über sein Atomwaffenprogramm ausgestiegen. "Wir werden niemals mehr an diesen Gesprächen teilnehmen", kündigte das Außenministerium in Pjöngjang gestern an. Die Reaktion stieß weltweit auf Unverständnis und Kritik.

China forderte, den Verhandlungsprozess fortzusetzen und Ruhe zu bewahren. Russland warnte vor den Folgen des Schritts. Russlands Außenminister Sergej Lawrow rief alle Seiten "ungeachtet der in einer solchen Situation unausweichlichen Emotionen" auf, möglichst rasch an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Nur so können wir weiter unser gemeinsam vereinbartes Ziel einer nuklearen Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel erreichen", sagte Lawrow laut Agentur Interfax. Ein Sprecher des Weißen Hauses kündigte in Washington an, die USA werden mit Verbündeten und Partnern weiter an der nachweisbaren Auslöschung des nordkoreanischen Atomprogramms arbeiten.

Der Ausstieg Nordkoreas aus den so genannten Sechs-Länder-Gesprächen über sein Atomprogramm ist eine Reaktion auf eine Verurteilung durch den Weltsicherheitsrat, der den umstrittenen Start einer nordkoreanischen Rakete mit größerer Reichweite einmütig rügt. Nordkorea wird außerdem zum Verzicht auf weitere Tests aufgerufen. Zugleich kündigte das höchste UN-Gremium am Montag in New York an, die bereits im Jahr 2006 verhängten Sanktionen gegen Nordkorea zu konkretisieren. Nach Angaben Pjöngjangs hatte es sich um einen Satellitenstart gehandelt. Das nordkoreanische Außenministerium warf dem Sicherheitsrat vor, "willkürlich die Souveränität der Volksrepublik" verletzt zu haben.

Der Sicherheitsrat verabschiedete seine Kritik allerdings nicht in der schärferen Form einer Resolution, wie sie die USA und Japan gefordert hatten. Letzteres scheiterte nach langem Ringen am Widerstand Russlands und Chinas. Nordkorea hatte bereits vor dem Raketenstart mit dem sofortigen Ausstieg aus den Atomgesprächen gedroht, sollte der Sicherheitsrat auch nur bloße Kritik an seinem "friedlichen Satellitenstart" üben. dpa

 Am Abschuss einer solchen Rakete entzündete sich der neue Streit zwischen Nordkorea und den Vereinten Nationen. Foto: dpa

Am Abschuss einer solchen Rakete entzündete sich der neue Streit zwischen Nordkorea und den Vereinten Nationen. Foto: dpa

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