Verkehrsstau durch Kanalarbeiten befürchtet

Nunkirchen. Rund 10000 Fahrzeuge benutzen täglich allein die Saarbrücker Straße, die als B268 an der Kirche vorbei in Richtung Schmelz führt. Genau dort wird es ab 25. Juni eng werden

Nunkirchen. Rund 10000 Fahrzeuge benutzen täglich allein die Saarbrücker Straße, die als B268 an der Kirche vorbei in Richtung Schmelz führt. Genau dort wird es ab 25. Juni eng werden. Umfangreiche Kanalbaumaßnahmen werden dazu führen, dass die Saarbrücker Straße im Bereich von der Brücke über den Nunkircher Bach bis in Höhe der Pfarrkirche drei Wochen lang voll gesperrt werden muss. Eine weiträumige Umleitung soll eingerichtet werden. Neun Monate veranschlagen die Stadt Wadern und der Landesbetrieb für Straßenbau für die komplette Kanal- und Straßensanierung. Der Verkehr soll in dieser Zeit halbseitig, also mittels Ampel, die Baustelle passieren, was bei ähnlichen Maßnahmen im Ort in der Vergangenheit zu kilometerlangen Rückstaus geführt hat. Keine gute Kunde. Weder für die Anwohner und erst recht nicht für die Gewerbetreibenden in Nunkirchen, die Ortsvorsteher Jochen Kuttler vorsorglich zu einer Informationsveranstaltung in den Saalbau geladen hatte. Frank Backes, in der Verwaltung in Wadern zuständig für die Maßnahme, sowie Rainer Nolte vom planenden Ingenieurbüro Paulus und Partner, standen den zahlreichen Zuhörern Rede und Antwort. Unstrittig war für alle Beteiligten, dass der Kanal in der Saarbrücker Straße erneuert werden muss. Strittig hingegen ist die Bauzeitplanung, die den Bauherren vorschwebt. Während der ausführenden Firma eine saftige Vertragsstrafe droht, wenn sie den vorgegebenen Zeitrahmen für eine Vollsperrung überschreitet, ist dies beim weiteren Bauverlauf nicht der Fall. Viele Gewerbetreibende fürchten daher, dass aus den geplanten neun Monaten Bauzeit zwölf oder gar 13 Monate werden könnte. "Eine Katastrophe, die uns unserer Existenz beraubt", gab nicht nur der Besitzer eines vor einem Jahr eröffneten Kebab-Imbisses zu bedenken. "Wir haben gerade ein Geschäft aufgemacht, das gut läuft. Eine halbseitige Sperrung der B 268 mit Ampelverkehr bedeutet einen riesigen Rückstau und den Verlust etlicher Kunden", befürchtete auch der Inhaber eines Second-Hand-Ladens für Kinderartikel. "Das werden wir wirtschaftlich nicht überstehen können." Ein Tankstellenbesitzer stellte die Frage, warum man nicht auch außerhalb der Vollsperrungszeit im Mehrschichtbetrieb arbeiten kann, um die Bauzeit zu verkürzen. Anderenorts sei das doch auch möglich. Außerdem befürchte er, dass, wie in der Bauphase am Kreisel geschehen, ausführende Unternehmen ihre Betriebsferien mitten in die geplante Bauzeit legen. Ingenieur Rainer Nolte sah die Sache erwartungsgemäß anders. Nur wenn eine gravierende wirtschaftliche Beeinträchtigung zu erwarten wäre, dürfe im Mehrschichtbetrieb gearbeitet werden. Was die Betriebsferien angehe, könne ein Unternehmen nach geltendem Recht selbstverständlich seine Betriebsferien in die Zeit der Bauphase legen. Die Gesamtbauzeit dürfe sich dadurch aber nicht verlängern. Frank Backes wies für die Stadt Wadern darauf hin, dass man neben den berechtigten Interessen der Gewerbetreibenden auch die Bedürfnisse der Anwohner zu berücksichtigen habe, denen wohl kaum ein Mehrschichtbetrieb zuzumuten sei. Eine Argumentation, mit der sich die Gewerbetreibenden so nicht zufrieden geben wollten. Und auch Ortsvorsteher Jochen Kuttler bat sowohl das planende Ingenieurbüro als auch die Verwaltung in Wadern, dringend den Bauzeitplan noch einmal zu überprüfen. Er habe vollstes Verständnis dafür, dass man nach Recht und Gesetz handeln müsse, so Kuttler. Da es hier aber auch um die Existenz vieler junger Unternehmen gehe, müsse der weitestgehende Spielraum herausgeholt werden. Man dürfe es sich in diesem Falle nicht zu einfach machen und müsse an allen Stricken ziehen, um die Bauzeitphase zu verkürzen. Wenn möglich auch mit einer verlängerten Tagesschicht. Er sei sich sicher, dass die Anwohner dafür Verständnis hätten. Gerade in der Verkürzung der Bauzeit sahen die meisten Teilnehmer der Informationsveranstaltung die Möglichkeit, den Schaden in Grenzen zu halten. Daneben spielte die Frage, wie die Ampelschaltung geregelt sein wird, eine wichtige Rolle in der Diskussion: "Es ist ja wohl klar, dass kaum jemand unser Geschäft aufsuchen wird, wenn er dafür eine halbe Stunde im Stau stehen muss", ärgerte sich die Leiterin des örtlichen Supermarktes. Die Verantwortlichen müssten hier alles tun, um die Behinderungen möglichst gering zu halten. Gebaut wird in Nunkirchen ab dem 25. Juni. Die Vollsperrung der B268 ist für die Zeit zwischen dem 21. Juli und dem 9. August geplant. "Eine Katastrophe, die uns unserer Existenz beraubt."Besitzer eines Kebab-Imbisses"Kaum jemand sucht unser Geschäft auf, wenn er im Stau stehen muss."Leiterin des örtlichen Supermarktes

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