„Weiter rennen, kämpfen und beißen“

Kaiserslautern · Eigentlich wollte Kaiserslautern an diesem Wochenende gerettet sein. Doch nach dem 1:2 gegen St. Pauli geht das Zittern weiter.

Dieser Rückschlag im Abstiegskampf tat dem 1. FC Kaiserslautern richtig weh. Die Aufbauarbeit nach der 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli übernahm allerdings nicht der eigene, sondern der gegnerische Trainer. "Ich mache mir keine Sorgen um Kaiserslautern. Ich denke, dass der FCK das schafft", sagte Ewald Lienen. Der Trainer der Hamburger ergänzte: "Die Kaiserslauterer machen es schon die ganze Rückrunde über gut. Sie bekommen wenig Gegentore, sie haben eine hohe Qualität."

Zu sehen war von dem, was Ewald Lienen am FCK lobte, in der Partie am vergangenen Freitagabend im Fritz-Walter-Stadion allerdings nicht viel. Die Heimniederlage am drittletzten Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga war verdient. Zum Glück aus Sicht des 1. FC Kaiserslautern nahmen sich am Tag darauf die beiden Konkurrenten Fortuna Düsseldorf und Würzburger Kickers die Punkte im Abstiegskampf gegenseitig weg - sie spielten 1:1. Ein Sieg in den beiden letzten Saisonspielen beim FC Erzgebirge Aue oder gegen den 1. FC Nürnberg würde den Roten Teufeln genügen, um in der 2. Liga zu bleiben.

"Wir hatten uns alle vorgenommen, heute einen Schluss-Strich zu ziehen. Jetzt haben wir verloren, das ist bitter", sagte FCK-Verteidiger Tim Heubach nach dem Spiel gegen den FC St. Pauli: "Das ist eine brutal bittere Niederlage. Aber wir müssen jetzt die Köpfe oben behalten, weiter rennen, kämpfen und beißen - und dann die nötigen Punkte am nächsten Sonntag in Aue holen." Sein Trainer Norbert Meier erklärte: "Wir haben einen Rückschlag erlitten - das ist ganz klar. Wir haben 38 Punkte, da müssen wir uns noch Sorgen machen." Aber man dürfe dabei nicht vergessen, so Meier: "Die Körpersprache der Mannschaft hat gestimmt. Und der Respekt gebührt St. Pauli. Ich hoffe, wir können auch bei uns bald ,Chapeau' sagen."

Vor dem Spiel war bekannt geworden, dass beim 1. FC Kaiserslautern die ersten beiden Neuzugänge für die kommende Saison so gut wie feststehen. Nach einem Medienbericht sollen Giuliano Modica von Ligakonkurrent Dynamo Dresden sowie der frühere Kaiserslauterer Jugendspieler Benjamin Kessel von Zweitligist Union Berlin ablösefrei auf den Betzenberg wechseln. Beide sind Verteidiger - obwohl auch in der Partie am Freitagabend wieder deutlich wurde: Seine größten Probleme hat der 1. FC Kaiserslautern im Spiel nach vorn. Einen Torjäger wie Aziz Bouhaddouz oder einen Antreiber wie Christopher Buchtmann haben die Lauterer nicht. Sie trafen in der 48. und 69. Minute für den FC St. Pauli. Der Treffer von Marcel Gaus zum 1:2 in der 90. Minute fiel zu spät.

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