200 000 Brasilianer protestieren gegen Kosten für die WM

Brasília · Aus Protest gegen die hohen Kosten der Fußball-Weltmeisterschaft, Fahrpreiserhöhungen und Korruption sind in Brasilien mehr als 200 000 Menschen auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Brasília besetzten in der Nacht zu Dienstag Demonstranten ein Zwischendach des weltbekannten Nationalkongresses.

In Rio versuchten Randalierer, das Regionalparlament zu stürmen und in Brand zu setzen. Die meisten Demonstrationen blieben jedoch friedlich.

Die Demonstrationen trüben den laufenden Confederations Cup, der als Testlauf gilt für die in knapp einem Jahr beginnende WM. Entzündet hatten sich die Demonstrationen an Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr. Doch die Proteste in rund zehn Städten richten sich auch gegen Korruption, die Milliarden-Ausgaben für die WM und die Olympischen Spiele 2016. Zentrale Forderungen waren mehr Investitionen in Krankenhäuser, Schulen und Universitäten. Die größte Menschenansammlung meldete am Montagabend Rio, wo nach Medienberichten schätzungsweise 100 000 Menschen an einem Marsch im Zentrum der Stadt teilnahmen. Die Polizei setzte Tränengas und Pfefferspray ein. Nach Medienangaben wurden etwa zwanzig Polizisten und mehrere Demonstranten verletzt.

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