Neuer Vorwurf der Lüge gegen Limburger Bischof

Limburg · Der Skandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst steuert auf eine Entscheidung zu. Sollte gegen den Bischof ein Strafbefehl wegen Falschaussage ergehen, wäre dies ein Wendepunkt, sagte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch.

Bei der Limburger Staatsanwaltschaft gingen bis zum Freitag neun Strafanzeigen wegen der Baukosten ein. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat gegen den Bischof einen Strafbefehl wegen falscher Versicherung an Eides statt beantragt. Zugleich wurden weitere Vorwürfe laut: Der Sprecher des bischöflichen Vermögensverwaltungsrats, Jochen Riebel, bezeichnete Tebartz-van Elst am Freitag als Lügner und Feigling. Der Bischof habe die Unwahrheit gesagt, als er die Kosten für seine Residenz im Juni mit knapp zehn Millionen Euro angegeben habe. Auch die Behauptung, es habe keine kostspieligen Sonderwünsche gegeben, sei gelogen, sagte Riebel. Die Kostensteigerung bei dem 31-Millionen-Bau gehe ausnahmslos auf die Wünsche des Bischofs zurück.

Nach Worten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann ist ein fehlender Überblick über die Lage im Bistum Limburg Grund dafür, dass die deutschen Bischöfe ihren Amtsbruder Tebartz-van Elst nicht stärker unterstützt haben. Es gebe "auch von unserer Seite gewisse Hilflosigkeiten, weil man natürlich die Situation letztlich auch nicht wirklich überblicken kann", sagte Ackermann im Radio Vatikan.

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