Nazi-Zelle: Zschäpe droht Anklage wegen versuchten Mordes

Karlsruhe. Die mutmaßliche Rechtsextremistin Beate Zschäpe ist nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft bis zum Schluss in der Zwickauer Terrorzelle aktiv gewesen. "Aufgrund der weiteren Ermittlungen sind wir überzeugt, dass sie die terroristische Vereinigung NSU mitbegründet hat und sich auch bis zum Ende an ihr beteiligt hat", sagte der Sprecher den Anklagebehörde, Marcus Köhler

Karlsruhe. Die mutmaßliche Rechtsextremistin Beate Zschäpe ist nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft bis zum Schluss in der Zwickauer Terrorzelle aktiv gewesen. "Aufgrund der weiteren Ermittlungen sind wir überzeugt, dass sie die terroristische Vereinigung NSU mitbegründet hat und sich auch bis zum Ende an ihr beteiligt hat", sagte der Sprecher den Anklagebehörde, Marcus Köhler. Die inhaftierte 36-Jährige muss nun befürchten, auch wegen versuchten Mordes angeklagt zu werden.Im Zuge ihrer Ermittlungen hat die Bundesanwaltschaft weiteres Beweismaterial ausgewertet. "Aus den frühen Entwürfen eines Bekennervideos und schriftlichen Unterlagen geht hervor, dass die Taten aus Fremdenhass begangen wurden", sagte Sprecher Köhler. Das sei ein weiterer Beleg für die "terroristische Zwecksetzung" der Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

Die Ermittler sehen auch ihren Verdacht gegen Zschäpe bestätigt, die als einziges Mitglied des Terror-Trios noch lebt. Nach Medieninformationen prüfen sie, ob sie den Vorwurf der besonders schweren Brandstiftung auch auf versuchten Mord erweitern. Dies könnte sich damit begründen lassen, dass Zschäpe beim Abfackeln ihrer Zwickauer Wohnung Anfang November den Tod einer Nachbarin in Kauf genommen habe. Die Strafverfolger gehen ferner davon aus, dass Zschäpe in die Taten der mit ihr zusammenlebenden Mörder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos eingeweiht war. Kurz vor einem Mord in München soll sie die beiden Männer angerufen haben. dpa

Foto: dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort