Nachdenken über die"Zeitgemäßheit"

BeschneidungNachdenken über die"Zeitgemäßheit"Zur anhaltenden Diskussion um das Thema Beschneidung (diverse SZ-Artikel und Briefe) Ein Großteil der Leserbriefschreiber hält die Beschneidung offensichtlich für nicht mehr "zeitgemäß"

Beschneidung

Nachdenken über die

"Zeitgemäßheit"

Zur anhaltenden Diskussion um das Thema Beschneidung

(diverse SZ-Artikel und Briefe)

Ein Großteil der Leserbriefschreiber hält die Beschneidung offensichtlich für nicht mehr "zeitgemäß". Ist "Zeitgemäßheit" heute das entscheidende Kriterium? Was ist denn zeitgemäß? Die Beschneidung als kollektiver Massenritus entstand während der "babylonischen Gefangenschaft" im 6. Jahrhundert vor Christus. Das Volk Israel bedurfte in der Fremde eines äußeren Zeichens zur Stärkung von Glaube und Identität. Nie hätte das Judentum Jahrtausende in der Zerstreuung überlebt ohne den Ritus der Beschneidung. Ein Verbot der Beschneidung in der Bundesrepublik würde bedeuten, dass das Judentum in Deutschland binnen drei bis vier Generationen verschwindet. Deutschland wäre dann endgültig ein Staat ohne Juden. Können wir das wollen?

Klaus Spiegel, St. Ingbert

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