Mittelmeer ist tödlichstes Gewässer für Flüchtlinge

Genf. Mehr als 1500 Menschen sind im vergangenen Jahr auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken oder verschwunden. Das sei das tödlichste Jahr seit Beginn der traurigen Statistik im Jahr 2006 gewesen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) gestern mit

Genf. Mehr als 1500 Menschen sind im vergangenen Jahr auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken oder verschwunden. Das sei das tödlichste Jahr seit Beginn der traurigen Statistik im Jahr 2006 gewesen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) gestern mit. Mit den Revolten in Tunesien, Ägypten und Libyen sei die Zahl der Bootsflüchtlinge weiter angestiegen, sagte UNHCR-Sprecherin Sybella Wilkes.Überlebende der Flüchtlingsdramen berichteten UNHCR-Mitarbeitern, wie sie von Bewaffneten zum Einsteigen in Boote gezwungen wurden. Dies sei vor allem im April und Mai in Libyen der Fall gewesen. Auch habe es Fälle gegeben, in denen Flüchtlinge auf der Überfahrt verprügelt oder gefoltert worden seien. Dazu gebe es Ermittlungen in Italien. Dort kamen 2011 die meisten Bootsflüchtlinge an, nämlich 56 000. Insgesamt trafen im vergangenen Jahr 58 000 Bootsflüchtlinge über das Mittelmeer in Europa ein. Bisheriges Rekordjahr war 2008, damals kamen 54 000 Flüchtlinge nach Griechenland, Italien und Malta. 2009 und 2010 hatten verschärfte Kontrollmaßnahmen dazu geführt, dass die Zahl der Bootsflüchtlinge deutlich sank. afp

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