Militärallianz bereitet erstmals wieder Nato-Russland-Rat vor

Brüssel · Trotz fortdauernder Ukraine-Krise will die Nato die Eiszeit mit Russland beenden: "Wir prüfen die Möglichkeit, einen Nato-Russland-Rat zu organisieren", bestätigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg gestern.

Die transatlantische Militärallianz hatte ihre praktische Zusammenarbeit in Folge der Annektion der Krim durch Moskau im März 2014 ausgesetzt.

Der Nato-Russland-Rat ist seit Juni 2014 nicht mehr zusammengekommen. Nato-Diplomaten zufolge ist das Treffen des Gremiums für Ende Februar oder Anfang März vorgesehen. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen, es werde aber mit der russischen Delegation bei der Nato darüber beraten, sagte Stoltenberg in Brüssel . Durch die Krim-Annektion und den von Moskau unterstützten Aufstand prorussischer Separatisten im Osten der Ukraine sind die Beziehungen zwischen Russland und der Nato so angespannt wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr.

Außerdem forderte Jens Stoltenberg gestern von den Nato-Mitgliedstaaten, wie vereinbart mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in die Verteidigung zu stecken. Deutschland hat nach dem Bericht im vergangenen Jahr 32,7 Millionen Euro investiert, 2014 waren es 32,6 Millionen Euro. Insgesamt sind die Verteidigungsausgaben aller Nato-Mitglieder demnach mit rund 871 Milliarden Dollar in 2015 um 1,5 Prozent gesunken.

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