Kommentar Schicksalswahl am Bosporus

Das Wort von der Schicksalswahl ist überstrapaziert, doch bei der vorgezogenen Parlaments- und Präsidentschaftswahl in der Türkei passt es wirklich. Das Land steht dann vor der Frage, ob das System Erdogan auf Jahrzehnte hinaus festgeschrieben wird.

Kommentar: Schicksalswahl  am Bosporus
Foto: SZ/Robby Lorenz

Angesichts des nach wie vor geltenden Ausnahmezustandes, dem Druck auf Oppositionspolitiker und der Macht der Regierung über die meisten Medien wäre alles andere als ein klarer Erfolg des 64-jährigen eine Sensation. Und doch gibt es Zweifel an einem Durchmarsch des Präsidenten. Das liegt vor allem an der jungen Generation der türkischen Wähler. Sie begeistern sich weniger für Erdogan als die älteren. Den jungen Leuten hat Erdogan nur wenig zu bieten. Seine Europa-Begeisterung ist lange verflogen, und die Jugend-Arbeitslosigkeit liegt bei 20 Prozent.

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